Re: CS Zahlen
Verfasst: Do Mär 23, 2023 10:47 am
Standpunkt der Finma bez. Coco-Bonds:
Das dürfte spannend werden. Naiv nachgehakt: hat die „Ausfallgarantie des Bundes“ nicht überhaupt erst dazu geführt hat, dass die „Bedingungen für den Ausfall“ erfüllt wurden? Eine oder mehrere staatliche Institutionen - BR, SNB, Finma - greifen in den Markt ein, brechen geltendes Recht, nennen es "Trigger-Ereignis“? BR, SNB und Finma werden damit zum Trigger! Entspricht das nicht einer selbsterfüllenden PRophezeiung analog der Nord-Stream Sprengung, von der ebenfalls angenommen werden sollte, dass Personen mit Vorausinformation sich entsprechend im Markt positioniert haben dürften - Marktmanipulation vom Feinsten? Um das Szenarium komplett zu MACH(T)en, lief die Sache fairerweise übers Wochenende, um allen Börsenteilnehmern genug Zeit zu verschaffen darauf zu reagieren
Ein weiteres Beispiel für die Börsengeschichte, wenn‘s brenzlig wird seine Bücher konsequent am Freitag zu schliessen.
Bisher habe ich lediglich (einmal) davon gelesen, dass sich Singapur darauf beruft, dass die CS „garantiert“ habe, dass Aktien gegenüber den AT1 nachrangig behandelt werden. Jetzt sieht es aber plötzlich so aus, als habe die CS ausschliesslich „Vorzugs“-Aktien kotiert. Mal schauen, welche Seite Recht erhält, mit Rückendeckung der US und BIZ wahrscheinlich BR, SNB und Finma. Dennoch kann daraus nicht geschlossen werden: And the winner is … UBS. Sonst bräuchte es die 209 Milliarden-Wette nicht.
Grüsse
kosh
Finma begründet vollständige Abschreibung von gewissen CS-Anleihen
Die Finma hat die international auf Kritik gestossene Abschreibung der eigenkapitalbezogenen AT1-Anleihen der Credit Suisse am Donnerstag begründet. Die vertraglichen Bedingungen für den Ausfall seien wegen der Ausfallgarantie des Bundes für die ausserordentlichen Liquiditätsdarlehen an die CS erfüllt, teilte die Schweizer Finanzmarktaufsicht am Donnerstag mit.
23.03.2023 08:12
Die von der CS ausgegebenen AT1-Instrumente sähen vor, dass sie im Falle eines sogenannten "Trigger-Ereignisses", insbesondere bei der Gewährung ausserordentlicher staatlicher Unterstützung, vollständig abgeschrieben werden könnten, heisst es in der Mitteilung. Die vom Bund am Sonntag in Kraft gesetzte Notverordnung habe die Finma dazu ermächtigt, gegenüber der Darlehensnehmerin und der Finanzgruppe die Abschreibung des zusätzlichen Kernkapitals anzuordnen.
Gestützt auf die vertragliche Grundlage sowie die Notverordnung habe die Finma die Credit Suisse angewiesen, die AT1-Anleihen abzuschreiben, heisst es weiter. Die CS müsse zudem die betroffenen Gläubigerinnen und Gläubiger darüber unverzüglich zu informieren. Sogenannte Tier-2- Anleihen würden dagegen nicht abgeschrieben, heisst es weiter.
In der Schweiz seien AT1-Instrumente so ausgestaltet, dass sie abgeschrieben oder in hartes Kernkapital gewandelt werden, bevor das Eigenkapital der betroffenen Bank komplett aufgebraucht oder abgeschrieben sei, so die Finma. Diese von Grossbanken öffentlich herausgegebenen Instrumente würden hauptsächlich von institutionellen Investoren gehalten.
Dass die Halter von AT1-Anleihen ihren Einsatz völlig verlieren, war vor allem im Ausland auf viel Kritik gestossen und hatte für Unruhe an den Finanzmärkten geführt. Anwälte bereiten in dieser Sache bereits Klagen vor.
AT1 steht für "Additional Tier One"-Kapital. Dieses ist dafür da, um im Krisenfall in Eigenkapital umgewandelt zu werden. Entsprechend erhöht sich durch die jetzige Abschreibung das Eigenkapital der CS bzw. der neuen Gesamtbank um den entsprechenden Betrag.
Das dürfte spannend werden. Naiv nachgehakt: hat die „Ausfallgarantie des Bundes“ nicht überhaupt erst dazu geführt hat, dass die „Bedingungen für den Ausfall“ erfüllt wurden? Eine oder mehrere staatliche Institutionen - BR, SNB, Finma - greifen in den Markt ein, brechen geltendes Recht, nennen es "Trigger-Ereignis“? BR, SNB und Finma werden damit zum Trigger! Entspricht das nicht einer selbsterfüllenden PRophezeiung analog der Nord-Stream Sprengung, von der ebenfalls angenommen werden sollte, dass Personen mit Vorausinformation sich entsprechend im Markt positioniert haben dürften - Marktmanipulation vom Feinsten? Um das Szenarium komplett zu MACH(T)en, lief die Sache fairerweise übers Wochenende, um allen Börsenteilnehmern genug Zeit zu verschaffen darauf zu reagieren
Ein weiteres Beispiel für die Börsengeschichte, wenn‘s brenzlig wird seine Bücher konsequent am Freitag zu schliessen.
Bisher habe ich lediglich (einmal) davon gelesen, dass sich Singapur darauf beruft, dass die CS „garantiert“ habe, dass Aktien gegenüber den AT1 nachrangig behandelt werden. Jetzt sieht es aber plötzlich so aus, als habe die CS ausschliesslich „Vorzugs“-Aktien kotiert. Mal schauen, welche Seite Recht erhält, mit Rückendeckung der US und BIZ wahrscheinlich BR, SNB und Finma. Dennoch kann daraus nicht geschlossen werden: And the winner is … UBS. Sonst bräuchte es die 209 Milliarden-Wette nicht.
Grüsse
kosh