SMI

Diskussionen rund um die Titel im SMI

Re: SMI

Beitragvon Rum » Fr Mär 20, 2020 6:23 pm

Nein, nicht falsch verstehen. Ich erwarte nicht ein schadlos halten. Es werden beinahe alle Firmen einen Schaden erleiden, von kleinem bis zu existenzbedrohendem rsp. dann Konkurs.
Was ich meine ist die Liquidität, nächste Woche ist Monatsende, d.h. die Mieten würden fällig. Es werden viele Mieten nicht bezahlt werden. Illiquidität ist das Risiko im Moment, damit meine ich brutal schnell. Löhne und Mieten sind nächste Woche, nicht irgendwann. Das akzentuiert sich danach rasant.
Die Grösse beziehe ich darauf, was Berset durch die Blume gesagt hat: Wenn man der Grafik der NZZ glauben kann, dann kommt der Corona-Peak _mit_ Massnahmen anfangs Juli. Dies ist mal der Peak, danach braucht es noch ein Rückgang. Aktuell sind die Massnahmen bis kurz vor Ostern geplant. Jetzt kann mir ja niemand sagen, dass wenn der Peak im Juli erwartet wird, die Massnahmen an Ostern aufgelöst werden? Was heisst dies nun für die Schule, Restaurants, Coiffeurs etc? Das wird dauern. Und weil es dauert, sitzt per sofort jeder auf seinem Geld und will keine Rechnungen mehr bezahlen, weil nichts mehr reinkommt. Damit erwischt du auch die Branchen, welche jetzt normal arbeiten dürfen.
Ich bin stark für den Markt, und mir ist bewusst, dass es dabei immerwieder zu hässlichen Bildern kommt, was langfristig gut ist. Aber wenn dir der Absatz ohne Vorwarnung (Behördliche Schliessung sehe ich, nicht so wie das Seco, nicht wirklich als unternehmerisches Risiko. Ist es natürlich nach Gesetz schon, aber für mich ist es ein Unterschied, ob ich schlecht agiere, unfreundlich bin, sich die Branche ändert, eine schlechte Qualität habe oder eine falsche Zielgruppe, welche mein Produkt nicht will gegenüber einem Full-Stop von einem Tag auf den anderen mit einem Arbeitsverbot). Dass Branchen mehr oder weniger leiden gehört auch dazu, aber was der Bund verhindern muss, ist dass niemand mehr Rechnungen bezahlt. Darum brutal schnell (also scheinbar am Donnerstag) und exterm gross (weil ich davon ausgehe, dass die jetzt geschlossenen Betriebe erst im Spätsommer wieder öffnen)

Der Boom kommt, wenn die Illiquidität jetzt verhindert wird. Sonst nicht, da wir in der Rezession weitermachen.
Der Boom kommt auch nur für gewisse Branchen, welche einen Nachholeffekt haben. Um bei den Restaurants zu bleiben: Die werden grundsätzlich boomen, da alle wieder rauswollen, aber auf Grund der Kapazität kann man dies nicht mehr aufholen.
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Re: SMI

Beitragvon PizMedel » So Mär 22, 2020 4:57 pm

Wir lesen momentan alle wohl sehr viel, viel mehr als üblich. Mein Problem ist, dass man nur sehr schwer unterscheiden kann, wer seine Aussage reisserisch darstellt um einen Effekt zu erhaschen, und wer nüchtern und sachlich bleibt,

Frage: kann mir jemand eine Quelle angeben, wo ich die Anzahl getätigter Tests pro Tag pro Land sehe?

Meine Feststellung in der Schweiz ist die folgende: mit jeder Eskalationsstufe sind die gemeldeten Fallzahlen einen grossen Schritt angestiegen. Nun aber die Frage, sind zeitgleich auch mehr Test gemacht/von Patienten gefordert worden? Zudem stelle ich auch fest, dass das BAG nach wie vor Fallzahlen jeden Tag neu meldet, welche nicht den Vortag betreffen. Damit lässt man Blick, etc. jede Möglichkeit sehr reisserische Headlines zu drucken und die Leute noch mehr zu verunsichern. Wenn die aktuellen Graphiken des BAG stimmen, sind die Fallzahlen nachdem sie am 16.3. für 2-3 Tage massiv gestiegen sind, nun deutlich am sinken (https://www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dok ... chweiz.pdf).

Dasselbe Muster sieht man aktuell in D und Austria.

Von exponentiell und so, sehe ich seit 2-3 Tagen rein gar nichts. Aber eben, auch ich bin total verunsichert. Aber eben, welche Datenreihen sind wirklich gut und akkurat? Das beste was ich bisher habe ist https://www.worldometers.info/coronavirus/. Da hat's übrigens auf der Hauptseite auch einige Daten um das Ganze in Perspektive zu setzten.

Ich glaube nach wie vor daran, dass sich die Welt weiterdreht, und dann die Börsen auch sukzessive wieder ansteigt.

Vorderhand ist das aber sekundär. Gesund bleiben geht vor.

Und noch etwas das sich gerade eben wieder bewährt. Vorsorgen gilt eben auch für das finanzielle, privat und bei Firmen. 2-3 Monate ohne Einkommen sollte man irgendwie schon durchhalten können, man kann ja auch gerade eben nicht unwesentlich weniger ausgeben. Allen anderen werden auch Notkredite nichts nutzen. Es sind und bleiben Kredite.

Gruss
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Re: SMI

Beitragvon kosh » Mo Mär 23, 2020 10:29 am

Von exponentiell und so, sehe ich seit 2-3 Tagen rein gar nichts.

In Deinem Link (worldometer) sehe ich genau 2 Charts und die sind exponentiell.

Nach Ländern geordnet kannst Du Dir hier ein Bild machen.

Wenn Du auf China clickst, siehst Du rechts unten erst das exponentielle Wachstum positiv (gemeldeter) Tests, danach die Dämpfung, die ebenfalls exponentiell wäre, hätte man das Virus nicht künstlich eingedämmt.

Im Ländervergleich sieht man, dass sich die anderen fast ausnahmslos noch in der exponentiellen Wachstumsphase befinden. Eine Dämpfung ist 10-14 Tage nach der Durchsetzung rigoroser Massnahmen zu erwarten. Solange dauert die Inkubationszeit, während der sich noch keine Symptome zeigen.

Zu erwähnen ist, dass die Meldungen nicht kontinuierlich erfolgen, sondern schubweise. Es kann also sein, dass ein Staat 2 Tage hintereinander keine Angaben macht.

Zu unterscheiden sind ausserdem Fälle und bestätigte Fälle. Der erste Wert ist stets höher als der zweite.

Was den BAG-Link angeht, ist der zwar verhalten formuliert, aber die Aussage zum Median ohne Angaben dazu, wann überhaupt getestet wird, könnte man bereits als Vorlage zum reisserischen Stil der Medien betrachten.

Im Übrigen meine ich, berichtet die NZZ fast durchwegs verhalten und informativ. Teils zwar auch etwas naiv, wie z.B. der Chefredaktor auf der Frontseite, indem er den Bundesrat von der Verantwortung entlastet, obwohl er die notwendigen Massnahmen trotz anschaulicher Vorlagen aus China UND Italien wochenlang verschleppt hat. Immerhin hat der Bund die Möglichkeit diplomatischer Kanäle inklusive Geheimdienste, um sich ein umfassenderes Bild zu erarbeiten. Noch fragwürdiger sind allerdings andere Staaten, insbesondere die BRD, die erst in dem Augenblick entschlossen reagiert hat, als Merkel selbst in Kontakt mit einem positiv getesteten Arzt kam.

Grüsse
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Re: SMI

Beitragvon Leser » Mo Mär 23, 2020 10:51 am

Dieser Spuk wird schneller vorbei sein als jetzt die Panik und Hysterie glauben lassen wollen. Es werden bereits vielversprechende und schon vorhandene Medikamente gegen das Virus getestet. Sollte es tatsächlich gelingen, mit bereits existierenden Arzneien das Virus zu bekämpfen, dann wird sich die Lage schneller wieder normalisieren, als man denkt. Das soll nur als Beispiel dienen.

Damit man mich nicht falsch versteht, um die Eindämmung zu erreichen, sind aktuellen Massnahmen notwendig, aber diese werden nicht ewig dauern. Ausgangssperren, Lockdowns oder sonstige Massnahmen, die von manchen Stellen bis Ende Jahr gefordert werden oder z.T. sogar für über ein Jahr, halte ich für Panikmache und für nicht förderlich. Letztendlich weiss niemand, wie viele Infizierten es gibt und wie viele tatsächlich «nur» an den Folgen Coronas gestorben wären, die es nicht auch bei einer «normalen» schweren Grippe dahingerafft hätten. Was man mit Sicherheit aktuell sagen kann ist, dass es hauptsächlich Alte, Schwache und Menschen mit Vorerkrankungen getroffen hat. Es gibt alte Menschen, die mit dem Virus infiziert waren und es überlebt haben, obwohl sie kaum oder nur die üblichen Grippesymptomen zeigten. Wie soll man jetzt das werten? Waren sie fitter als die Verstorbenen, lebten sie gesünder usw.? Wie ist es bei den jüngeren Infizierten, die keine Vorerkrankungen im eigentlichen Sinne haben, aber einen schlechten Lebenswandel pflegen? Interessant ist, dass z.B. in China mehr Männer, die starke Raucher waren, verstorben sind als bei Frauen, die kaum rauchen. Wie geschrieben, vieles wird jetzt ins gleiche Töpfchen geworfen, ohne wichtige Unterscheidungen zu machen. Zudem, angesichts der Anzahl Menschen, die den Virus schon längstens haben, aber keine Symptome zeigen, die auch nicht getestet werden, halte ich die aktuellen Statistiken für absolut wenig aussagekräftig. Warum? Weil nicht alle getestet werden. Bei einer normalen Grippesaison gehen sehr viele nicht zum Arzt und werden so auch nie in die Statistik aufgenommen. Und wenn man hört, dass bei vielen, die aktuell die Covid19 Symptome haben, aber einfach nach Hause geschickt werden, weil sie aufgrund mangelnder Tests und Kapazitäten nicht getestet werden können, dann sträuben mir sich die Nackenhaare. Ich kann diese Mortalitäts- und Letalitätsraten einfach nicht ernst nehmen. Ich bin überzeugt, dass sie am Ende näher bei einer normalen Gripperate liegt, als es die Panikmache(r) uns vorgaukeln will (wollen). Ich bin kein Experte, aber ich versuche meinen gesunden Menschenverstand walten zu lassen. Jeder Tote ist bedauerlich, aber im Verhältnis sehe ich halt nichts anderes als bei der alljährlichen Grippe. Ich weiss, ich ecke damit an, ist mir aber mittlerweile egal.

@kosh – den Link habe ich von Anfang an offen und ja, es ist eine exponentielle Kurve. Aber angesichts der Anzahl normaler Grippeinfektionen weltweit jedes Jahr steht das in keinem Verhältnis zum aktuellen Geschehen in der Politik, Gesellschaft und Wirtschaft.

Zu den Märkten kann ich nur so viel aus meiner Sicht sagen, dass ich glaube, es wird bald wieder nach oben gehen. Es klingt pietätslos, aber man wird sich an die Infektions- und Todesmeldungen gewöhnen, wenn es nicht schon der Fall ist. Man kann natürlich dieselbe Sau immer neu angemalt durchs Dorf jagen, irgendwann wird’s erkannt und es wird auch vorbei sein. Die letzte Woche wurden weltweit so viele Massnahmen getroffen, dass ich denke, es wird eine ungeahnte Boomphase geben, die wir so noch nie gesehen haben, so wie es auch solch einen Absturz zuvor nie gegeben hat. Klar, jetzt sind alle noch im Panikmodus, aber das kann sich schnell ändern, wenn erkannt wird, dass es eben nicht ist wie bei den anderen Absturzphasen, wo die Hilfen und Massnahmen erst Monate später beschlossen und umgesetzt wurden. Diesmal ist es wirklich anders. Natürlich braucht es noch ein bisschen Zeit, bis das alles greifen wird, aber es ist aufgegleist und muss nur noch losfahren. Wenn z.B. ab dieser Woche die Menschen sehen, dass die Geldflüsse funktionieren, die die Politik letzte Woche versprochen hat, dann wird schnell Beruhigung einkehren und die Märkte werden es goutieren.
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Re: SMI

Beitragvon kosh » Mo Mär 23, 2020 12:33 pm

Lose-lose für die einen, Win-win für andere.

Wir haben seit Wochen 2 Problemkreise: 1) Corona und 2) das, was die Regierungen daraus MACH(T)en.

Heute habe wir lose-lose: Sowohl 1) Corona, als auch 2) die Schliessung der Wirtschaft.

Ein Problem für die Wirtschaft war / ist z.B., dass Unternehmen Massnahmen erarbeitet haben, die am nächsten Tag schon wieder obsolet waren, weil die Regierungen den Sack ganz langsam zu geMACHT haben. Wie der Frosch im Wasserglas steht die MASSE heute vor vollendeten Tatsachen, die sie noch vor Wochen mehrheitlich abgelehnt hat.
Bei einer normalen Grippesaison gehen sehr viele nicht zum Arzt und werden so auch nie in die Statistik aufgenommen.

Wie in diesen Tagen zu erfahren war, werden Grippestatistiken geschätzt, nicht gemessen. Corona wird gemessen, jeder Tote landet in der Coronastatistik, was ok ist, aber nicht, wenn daraus der Schluss gezogen wird, dass Corona die Todesursache war. Das ist wissenschaflich Geisterbahn und Realität.
Ich kann diese Mortalitäts- und Letalitätsraten einfach nicht ernst nehmen.

Leider steht nichts anderes z.V., um für sich selbst abzuschätzen, was als nächstes beschlossen wird und wie es weiter gehen könnte. Es ist das beste Gift für wieder anziehende Märkte. Am besten wäre es, bei jeder Aussage genau zu erklären, was genau gerechnet wurde, damit man Vergleiche anstellen kann. Beim gegenwärtigen Zustand des Journalismus leider eine zu hohe Anforderung, auch wenn es sich um einfachste Mathematik handelt.
Zu den Märkten kann ich nur so viel aus meiner Sicht sagen, dass ich glaube, es wird bald wieder nach oben gehen.

Derivate sind finanzielle Massenvernichtungswaffen (Warren Buffet)

Eine wichtige Frage wäre, inwieweit die Märkte durch Lombardkredite und Hebel nach oben geschoben wurden und ob es in nächster Zeit wieder dazu kommen wird. Wenn nicht oder nur bedingt, was vernünftig wäre, gehe ich nicht davon aus, dass die Rakete sobald zündet. Wenn allerdings die ZBs neues Geld erfinden, will ich positioniert sein.

Welche "Qualität" hat das angekündigte Extrageld? Kredit oder Helikopter? Oder als Kredit verteilt und letztlich unter Helikopter verbucht?

@PizMedel hat darauf hingewiesen: Notkredite sind auch nur Kredite. Sie sind zeitlich limitiert und müss(t)en zurückbezahlt werden. Sollten viele Forderungen ausfallen, müsste theoretisch der Zins nach oben angepasst werden, was aber in Zeiten von Negativzinsen nicht zu erwarten ist. Die Schweiz kann die Ausfälle auf Kosten der Schuldenbremse begleichen, was der Sinn der Sache ist: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Danach können wir wieder sparen.

Viele andere Länder hingegen waren mit ihren Möglichkeiten schon vorher am Limit, jetzt wird es noch sehr viel kritischer. Z.B. wird Italien von der EU gestemmt werden müssen, aber die BRD wird ihre Mittel für sich selbst brauchen. GB ist raus, kann / darf also für sich selbst sorgen.

Mein Hauptaugenmerk für die nähere Zukunft liegt in der die geeigneten Titelwahl samt Timing. Tagessieger sind rar, hohe einstellige Prozenttaucher an der Tagesordnung. ZURN scheint sich auf 275.- zu stabilisieren, LHN bei 30.-, bei anderen SMI-Werten dürfte es ähnlich sein. Momentan einigermassen stabil auf (teils unerwartet) tiefem Niveau.

Letzte Woche dachte ich z.B. Interroll wäre so langsam bereit, heute lese ich, dass das Tessin dicht MACHT. Wenn jeder irgendwas irgendwann irgendwie MACH(T)en kann, ist die Zeit noch zu unsicher, um die nächste Liquiditätstranche zu opfern. Der DJ steuert auf ein Doppellow zu. Wenn die Big Five in dieser Phase nachhaltig einbrechen, stehen wir schnell bei 15'000. Momentan gibt's sehr viel Zukunft zum halben Preis, aber wenn ich weniger bezahlen soll, ist mir das auch recht.

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Re: SMI

Beitragvon Leser » Mo Mär 23, 2020 2:14 pm

https://www.federalreserve.gov/newseven ... 00323b.htm

FED - Mengenmässig und zeitlich unlimitierte Käufe von fast allem. ;)

Die allerersten Aktien, die davon profitieren müssten, wären die Finanztitel durch's Band.a

Update 13:25h: Wenn man bedenkt, dass damit alle Risiken von den Banken de facto entfernt wurden und sie somit kaum noch etwas abzuschreiben hätten usw., dann müssten die Titel jetzt nicht nur massiv steigen, sondern über den Vorabsturzständen hinaus fliegen. ;) Ich will jetzt nicht überborden, aber zumindest in der Nähe der Vorabsturzständen müsste sie schnellsten steigen.

Win-Win für die Banken, besser geht's gar nicht. :)
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Re: SMI

Beitragvon kosh » Mo Mär 23, 2020 3:04 pm

FED ...
... kündigte weitere unbegrenzte Käufe von Staatsanleihen und von Hypothekenpapieren an. Zudem stellt sie ein Kreditprogramm für nicht-börsennotierte Firmen in Aussicht.

Und weiter geht's mit Belohnungen für die Versagertruppen - "CFT" V2 und FEDdy Mae. Zu ergänzen ist, dass schon nach 2008 CFT eben nicht profitiert hat, weil die Zentralbanken alles aufgesaugt haben - never fight the FED. Ich seh noch nicht so ganz, wie das den Banken helfen soll. Oder sollen wir das so verstehen: Banken kaufen Schrott risikofrei ein und bekommen bei der FED Vorzugskurse? Das kann nur solange gut gehen, als noch Junkpapiere im Markt sind.

Danach stellt sich den Banken die alte Frage: Wo sind die Nachschuldner? Oder steht auch das in der Ankündigung: Zusätzlich Kredite "für nicht börsennotierte Firmen". Direktkredite von der FED?

Inwiefern sollen Banken davon PRofitieren? Risikofreie Vermittlung von Junkpapieren und Junkfirmen i.A. der FED? Also ich sehe keinen Nutzen mehr in den Banken, ausser den Personalbestand bei der FED niedrig zu halten. Bei Adecco gibt's temporäre Arbeitskräfte billiger.

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Re: SMI

Beitragvon Leser » Mo Mär 23, 2020 3:15 pm

Eigentlich spielt's keine Rolle, denn letztendlich muss dann das frei gewordene Geld irgendwo hin fliessen. Und da sehe ich eben nur den Weg in die Assets wie Aktien, Immos usw., egal ob das den Nutzen der Banken in Frage stellt. Ich denke einfach, das System wird noch ein Weilchen am Leben erhalten und warum soll ich davon nicht profitieren, wenn auch nur kurz- und mittelfristig. ;)
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Re: SMI

Beitragvon kosh » Mo Mär 23, 2020 4:07 pm

Natürlich sollst auch Du davon PRofitieren. Ich habe nur den Nutzen der Banken in Frage gestellt. Die Geschäftsidee der Müllverwertung ist zwar lukrativ, aber v.a. wenn es sich um analogen Müll handelt wie z.B. Altmetall . Die Papiere, welche jetzt eingebunkert werden sollen, bestehen ihrerseits nur auf dem Papier oder stellen schrumpfende Werte dar und können mit einem Tastendruck entsorgt werden. Bei den Firmen ist das nicht ganz so simpel, aber oft genug werden Pleitekandidaten für einen symbolischen Dollar weiter gereicht oder das Firmengelände sich selbst überlassen, weil das noch zu teuer ist. Industriebrache nennt sich das.

Mir ist einfach ein Rätsel, warum man sich schon wieder stur auf die Old Style Bankenbranche einschiesst, wenn die doch inzwischen sehr viel wettberwerbsfähigere und topmoderne Konkurrenten hat. Ich kauf doch auch keinen Oldtimer und bilde mir ein, dass ich damit auf dem Nürburgring gegen die Formel 1 gewinnen werde.

Und wenn ich mir gerade jetzt die Reaktion in den US ansehe, würde ich sagen, dass die ganze Kohle, dort wo man sie (schon wieder) versenken will, gar nicht braucht. Wenn's anders wäre, würde jetzt ein Kursfeuerwerk zünden. Mit etwas gutem Willen könnte man festhalten, dass die Massnahme allenfalls zur Stützung der Kurse taugt. Damit wären wir so in etwa bei einem U, ich weiss einfach noch nicht, auf welchem Niveau das in etwa stattfinden soll.

Am ehesten gefällt mir die Massnahme zur Stützung nicht kotierter Firmen, sofern sie solide sind. Aber so wie ich die Banken kenne, würden sie die Kredite a la Fannie Mae mit der Giesskanne an alles und jeden verteilen um Kommissionen zu kassieren. Und wenn das nicht mehr läuft, neu verpackt und verbrieft an naive Käufer verscherbeln und zwar so lange, bis auch das als Subprimekrise endet.

Meines Erachtens bin ich nicht der einzige, dem auffällt, dass man nicht ewig die gleichen Fehler machen kann. Lasst die Dinosaurier endlich fallen und MACHT Platz für die Zukunft. Oder verteilt das Geld mit dem Helikopter und überlasst es den Konsumenten, wen sie damit unterstützen wollen. Wenn die es dann zur UBS bringen um schon wieder die armen Banker zu alimentieren, dann soll es eben so sein.

Grüsse
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Re: SMI

Beitragvon Leser » Di Mär 24, 2020 2:31 pm

Nun, angesichts der ganzen Massnahmen glaube ich nicht mehr, dass unsere Grossbanken noch Pleitekandidaten wären, ganz im Gegenteil. Klar, es sind Old Style Banken, aber die werden jetzt garantiert nicht so schnell von der Bildfläche veschwinden, weil der Grossteil der Megareichen eben auch grösstenteils Old Style ist und sie hauptsächlich von den Old Style Banken "betreut" werden. ;)
Egal, Das Geld ist jetzt mehr als genug vorhanden, sogar mehr als man überhaupt bräuchte, wie du so schön erwähnst, kosh. Daher stellt sich für mich die Frage, wann man dies zur Kenntnis nimmt, nicht ob. Es wird kommen, vermutlich schneller als man denkt, dann heisst es sich fest anschnallen. Warum? Noch zählt der Bankenplatz zu den systemrelevanten Branchen. Aktuell sind sie praktisch so gut gesichert worden, dass es unverständlich ist, wie billig sie sind. Obwohl es paradox klingt, gehören die Banken jetzt eher zur risikoarmen Gruppe, weshalb ich die aktuellen Kurse für absolut billig halte. Viel billiger als die Allzeittiefs wird man sie nicht mehr bekommen, das ist m.M.n. Geschichte. Aktuell sind praktisch nur Zocker am Werk, meistens Shorties, die fest davon überzeugt sind, dass jeder Anstieg sofort wieder zum Shorten geeignet sei. Bis jetzt ging es auf, irgendwann nicht mehr, besonders wenn sich die Kurse eh schon bei den Allzeittiefs bewegen. Also, ich bin überzeugt, dass die Kurse in den nächsten Tagen und Woche massiv steigen werden.

Als Beispiel nehme ich die UBS. Aktuell handelt sie bei 8.40, lächerliche 1.40 vom Allzeittief entfernt. Noch immer wird kräftig geshortet, sobald sie nicht weiter steigt. Wie geschrieben, bisher war das eine todsichere Sache. Aber die Fundamentals bzgl. der Sicherheit der Banken und der Finanzen haben sich gewaltig geändert. Wenn eine Branche jetzt sicher ist, dann die der Finanzen. Die Shorties sehen das nicht, spielen weiter mit der Psychologie und setzen auf die Angst, Panik usw. Egal, sagen wir, es gelänge den Shorties nicht mehr die Kurse kräftig zu drücken. Die schlechten Nachrichten bzgl. des Virus wären nicht mehr ausschlaggebend, der Drops ist gelutscht, es kämen sogar langsam gute Nachrichten usw. Auf einmal würden die Kurse weiter steigen, sagen wir auf 9.-. Die Shorties dächten, jetzt könne es wieder fallen und würden shorten was das Zeugs hält. Was könnte passiert? Die Kurse fielen vllt. wieder auf 8.70-60, würden dann wieder nach oben abdrehen und würden dann förmlich über 9.- schiessen. Die ersten Shorties würden langsam kalte Füsse kriegen und müssten die Aktie kaufen um glattzustellen. Der Kurs schösse dann auf über 10-11 Franken! Was dann. Schauen wir einfach auf die Fundamentals, die haben sich nicht verändert, sie sind immer noch besser als je zuvor. Jetzt gäbe es aber weiter die unverwüstlichen Shorties, die dächten, dass es eben wieder runter müsste. Und vielleicht kommen noch echte Verkäufer hinzu, die glauben, dass sie eine zweite Chance bekommen hätten, um noch relativ gut aus den Werten rauszukommen. Aber warum eigentlich? In der Zwischenzeit wird vielerorts wieder ein gewisse Normalität eingekehrt sein, die Geschäfte fangen wieder an zu laufen usw. Aber auch Egal, die Shorties setzen weiter auf negative Emotionen usw. Aber die längerfristig Denkenden sehen plötzlich grosse Chancen und merken, wie billig diese Werte noch sind, viel zu billig. Jetzt kommen diese noch hinzu und kaufen und auf einmal stehen die Kurse wieder dort, wo sie Ende Februar vor dem Absturz waren. Viele werden sich ärgern, warum sie einerseits verkauft haben und noch viel schlimmer, warum sie nicht die Chance gepackt haben und die Werte billig aufzusammeln. So war es schon immer und wird es immer sein.
Das alles kann verdammt schnell vonstatten gehen, ich glaube nicht, dass das erst im Sommer passieren wird, sondern schon viel früher. Also, es würde mich nicht wundern, wenn wir die ersten Schübe bereits diese Woche sähen und schon nächste Woche im zweistelligen Kursbereich vordringen würden. Falls nicht, spielt es überhaupt keine Rolle, es wird dennoch schneller passieren, als viele glauben. Warum? Weil die Märkte alles sechs bis neun Monate vorweg nehmen.

Nur einfach Mal um die Relationen zu wahren:
Die UBS ist von ihrem Allzeithoch (75.54) zum neuen Allzeitteif (7.00) über 90 Prozent gefallen! Oder anders ausgedrückt, sie müsste über 1000 (tausend) Prozent steigen, um wieder das Allzeithoch zu erreichen. Also, was sind schon lächerliche 100 % von ihrem Allzeittief, um überhaupt wieder auf 14.- zu steigen.
Dasselbe gilt auch für die CS, die noch krasser im Absturz war als die UBS. Sie müsste sogar über 1500 % steigen, um wieder das Allzeithoch zu erreichen.
Egal, ich will damit nur aufzeigen, dass diese Werte so billig kaum je wieder zu haben sein werden.

Und ja, irgendwann werden die Dinosaurier fallen gelassen, aber noch nicht heute oder morgen, vllt. übermogen. ;)
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