Wo stehen die anderen vergleichbaren Institute, z.B. JP Morgan ist 8-mal grösser usw. Das zeigt, dass die UBS mit den völlig falschen Leuten besetzt ist.
Ich würde das nicht so strikt sehen.
aus https://www.nzz.ch/wirtschaft/visa-kred ... ld.1501479
Ken Chenault, der ehemalige Chef der Kreditkartenorganisation American Express, hat den Verkauf von Visa durch die US-Banken als «einen der grössten strategischen Fehler der vergangenen zwanzig Jahre» bezeichnet.
Die Blockchain mal beiseite geschoben, haben gemäss dieser Aussage sämtliche (US-) Banken und deren "Spitzenpersonal" die Mutter aller Fehler begangen: Sie haben Wachstum verkauft.
Zu den Gewinnern des Börsengangs im März 2008 zählten Grossbanken wie JP Morgan Chase, Bank of America und Citi, die Visa zusammen mit einem Konsortium von insgesamt 13'000 Finanzdienstleistern kontrollierten. Ihnen flossen im Rahmen des Börsenganges mehr als 10 Mrd. $ zu, was auf dem Höhepunkt der Finanzkrise besonders willkommen war.
Dass die UBS noch schlechter dasteht, mag in diesem Umfeld nicht erstaunen, mich jedenfalls nicht. Ausserdem ermöglicht dieses Umfeld, dass man noch eine ganze Weile auf dem alten Geschäftsmodell sitzen bleibt: Ich nicht, er auch!
Ob also Kryptowährungen kommen oder nicht, zunächst werden es z.B. auf ganz normalen GEZ basierende Plastikwährungen sein, welche die alten Banken stagnieren lassen und auf das reduzieren was sie sind: Risikoscheue Unternehmen, welche auf beinahe garantierten Gewinnen beruh(t)en und auch das noch fast in den Sand gesetzt haben. Drum mussten ihre Verluste auch sozialisiert werden, nein falsch, mussten nicht, aber sie wurden es, weil glühende Marktwirtschafter plötzlich nach Staatsinterventionen riefen. Bei den Kantonalbanken ist die Staatsgarantie wenigstens transparent, bei der (de facto halbstaatlichen) UBS ist es das nicht. Ich habe nichts gegen konservative Unternehmen, die soll es auch geben dürfen, man sollte sich aber auch bewusst sein, dass eben diese Unternehmen auch als Verhinderer am Markt auftreten. Damit erkaufen sie sich zwar eine Gnadenfrist, aber wenn die verstrichen ist, schlägt die Marktphysik zu:
Der Umsatz des Konzerns mit Sitz in der Nähe von San Francisco hat sich seit 2008 mehr als verdreifacht und im vergangenen Jahr die Schwelle von 20 Mrd. $ überschritten. Der Gewinn ist im gleichen Zeitraum auf mehr als das Zehnfache gestiegen und lag 2018 oberhalb von 10 Mrd. $. Die Aktie hat nach Angaben von Bloomberg seit dem IPO um fast 1500 % zugelegt, während der KBW-Bank-Index, der die Entwicklung von zwei Dutzend US-Banken abbildet, 15 % vorangekommen ist.
Visa ist nunmehr höher bewertet als die von Dir zitierte JP Morgan. Statt die UBS zu betrauern, hätte man weder in JP Morgan noch in eine andere Bank, sondern in Visa investieren sollen.
Grüsse
kosh