Brot und Spiele
... auch wenn die träge Masse es eben jetzt noch nicht sieht.
Die träge MASSE wird es erfahrungsgemäss sowieso nie sehen. Was sie sieht und spürt, ist dass was nicht stimmt mit ihrem Portemonnaie und dafür werden sie Sündenböcke suchen - einfach, billig, "gut". Mit etwas Glück werden sie die richtigen treffen, aber so wie es aussieht, sind eher die Chinesen die Juden.
Einen zweiten Lockdown wird es mit Garantie nicht mehr geben, ...
Das halte ich für ein Gerücht
Im Ernst, einen zweiten braucht es nicht wirklich, wenn die einschneidenden "Verhaltensregeln" dazu führen, dass diverse Wirtschaftszweige etwas stärker als nur ein Peanut leiden und das für die nächsten 1-2 Jahre. Heute stand im HofberichtBEstatter, dass nicht nur Brot, sondern neu auch Spiele systemrelevant sein sollen. Wenn das mal nicht ein sicheres Zeichen unserer Dekadenz ist, aber die Schweiz hat's ja und wenn nicht, haben wir immer noch die Schuldenbremse, denn dafür ist sie schliesslich da - the show must go on. Irgendwie muss man die MASSE schliesslich managen.
Dieses Desaster versuchen sie nun zu vertuschen und verharmlosen, aber es wird ihnen am Ende nicht gelingen.
Das dachte ich nach LTCM und 911 auch, aber es ist ihnen genauso gelungen, wie ihnen die SubPRimekrise gelungen ist. Schon damals gab es warnende Hinweise: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Solange wir daran GLAUBEN, dass die Achse des Virus uns niedergestreckt hat, brauchen und wollen wir keine echten ökonomischen Bestandesaufnahmen: Wir alle, zumindest die meisten von uns, sind hochgradig daran interessiert, dass vertuscht wird. Wer etwas anderes behauptet, hat aus der Geschichte nichts gelernt: Geld ist nicht Kredit, sondern bedingungsloses Grundeinkommen, oder Staatsgeschenk aus der Luft geschöpft. In Ländern wie Indien MACHT man Politik mit plafonierten Brot- und ZwiebelPReisen. Das ist bei uns nicht anders, nur dass wir auf andere herabsehen und die Zusammenhänge ... vertuschen, was sonst.
Sollte die Vertuschung in Zeiten klammer Portemonnaies auffliegen, sind wir nicht an Aufklärung interessiert, sondern an Sündenböcken. Deswegen versucht Multimedia mit aller Kraft,
Verschwörungstheorien ins Leere laufen zu lassen:
Wegen Coronavirus - Verschwörung: Briten fackeln 77 5G-Antennen ab.
Uns geht's Sch......? Virus ist schuld, 5G ist schuld, Chinesen sind schuld. Denn wir selber können nicht schuld sein - hey, bisch du Hopfer.
Hitler hatte nicht deshalb Erfolg, weil er seine Schäfchen von der Schuld der Juden überzeugt hat, sondern weil er einen fruchtbaren Ackerboden bewirtschaftet hat. Das ist das Grundrezept eines jeden Politikers und auch jeder Politikerin! Warum der Boden so fruchtbar ist und ob man daran etwas ändern kann, interessiert die MASSE nicht, aber Regierungen wissen ihn zu pflügen, und, wenn ich ehrlich bin, haben sie auch keine andere Wahl. Es muss nicht immer ins Extrem kippen, aber von Zeit zu Zeit wird's extrem und so eine Situation haben wir heute wieder - mitten im aufgeklärten Westen. Nicht dass wir wissen könnten warum, vorderhand werden die Fakten geschaffen, weil wir nicht wissen wollen!
Du schreibst:
Trotzdem glaube ich weiterhin, dass die massive Liquidität, die eben noch lange nicht in die Märkte geflossen ist, der allergrösste Teil liegt noch brach rum, erst noch mit brachialer Gewalt in die Märkte reinfliessen wird.
Wenn sie dannzumal noch kann resp. darf, denn dieses Damoklesschwert ist so lebendig wie seit eh und je. Wie ich gelesen habe, hat der Libanon dieses Jahr abgewertet. Wer meint, der Tresor muss nur sicher genug sein, der hat sich geschnitten: Ohne dass jemand Hand an ihn legt, ist diese Liquidität über Nacht halbiert. Drum bin ich auch so bemüht - er war stets bemüht - soviel wie möglich in Aktien zu halten, ohne dass ich wieder jahrelang aussitzen muss.
Nochmals die letzten Tiefstände wird es nicht geben, wie auch.
Dafür rasselt es in dieser Woche in den US aber heftig, noch zögerlich, aber die Richtung gibt sich zu erkennen. Ich habe die letzten Tage mit AMS geübt. Gelernt habe ich, dass die Muster die ich auch bei DJ und SPX sehe, die gleichen sind wie jene, die auch bei Einzelwerten zu beobachten sind, die aber demnächst ihre Tiefs testen. Schau Dir mal UHR oder CFR an und ich behaupte, dass die bald nur noch einen Rutsch vom Tief entfernt sind. Klar kann NESN et al dafür sorgen, dass der SMI nicht absäuft, aber die Frage der Margin Calls dürfte auch bei einem zweiten Mal kurstreibend sein, egal wieviel Liquidität an der Seitenlinie wartet. Ausserdem kam NOVN als dritter im Bunde nie wieder richtig hoch. Die beiden anderen müssen das mit GIVN, LONN und neuerdings ALC alleine stemmen. Je mehr der SMI einknickt, desto mehr bedeutet das, dass gewisse Branchen überPRoportional unter die Räder gekommen sein müssen. Normalerweise ist das ein Hauen und Stechen, das sich über Monate und Jahre hinziehen kann, bis die Shortpositionen erschöpft die Fahnen streichen. Vielleicht geht die Schere einfach noch weiter auf: Neben ein paar wenigen und grossen Leuchttürmen wurschtelt der Rest der Wirtschaft in deren Schatten, stets am Rande des Abgrunds. Wenn umgekehrt alle zu den Leuchttürmen fliegen, kann das deren Kurse nur weiter nach oben treiben, was aber allen anderen so gut wie gar nichts hilft. Am Ende KRIEGen die Geduldigen famose Firmenanteile für ein Butterbrot.
Zuviel Liquidität ist vorhanden, die eben noch nicht eingeflossen ist.
Volle Kanne Risiko kann sich der Multimillionär mit der nötigen Umsicht leisten, auch einen Währungsschnitt feudal zu überleben. Wenn Buffet beim letzten Tief nicht rein ist, weil es noch zu teuer war, warum soll er jetzt, wo er mehr Informationen hat und sieht, wie die Märkte drehen? Wenn eine Deflation kommt, kann er mit Liquidität nur gewinnen, ausser im Falle eines Währungsschnitts. Und falls er vorher rein geht, könnte das auch bedeuten, dass man ihm bedeutet hat, entweder er geht jetzt rein, oder man sieht sich gezwungen, die Liquidität anders zu MACH(T)en.
Während der letzten Finanzkrise hat er auch nicht ganz freiwillig den Retter der Banken gemimt. Ich nehme an, dass er dafür im Gegenzug gewisse Garantien der Währungshüter unter seiner Türschwelle gefunden hat.
Schauen wir in zwei, drei Monaten, wo sie dann stehen werden. Ich denke wesentlich höher als tiefer von den aktuellen Ständen.
Wär' mir auch recht, idealweise aber nach neuen Tiefstständen und dem Einsatz der Billionen brachliegender Liquidität. Vielleicht geht es nur darum, sich sein Vermögen vom Markt halbieren zu lassen, statt dass der Staat über Nacht drauf zugreift. Wenigstens hat man dann noch Aktien und dergleichen, die wieder steigen können.
Grüsse
kosh
PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.