doc hat geschrieben:Empfehlung der EBA: Die Geldhäuser sollten so schnell wie möglich nach Lösungen für Kunden suchen, die mit der Rückzahlung ihrer Kredite Probleme hätten. Ein Weg wäre, die Tilgung über einen längeren Zeitraum zu strecken. Zugleich warnte die Behörde die Institute davor, die Kreditvergabe für überlebensfähige Unternehmen zu beschränken. Denn wenn ein solches Unternehmen mangels Liquidität zusammenbreche, könne es weitere Firmen mit in die Pleite reissen, was weitere Kreditausfälle bei den Banken nach sich ziehe.“
Interessiert die Märkte bisher nicht, solange billiges Geld von den Notenbanken fliessen.
Der einzige Indikator, den ich in diesem Zusammenhang beobachte, ist der Franken. Solange die Flucht in den Franken anhält, gehe ich auch davon aus, dass es nicht allzu rosig für die Wirtschaft aussieht. Aber die Märkte jubeln immer wieder, wenn billiges Geld nachfolgt oder immer wieder erhöht wird.
Egal, die Verantwortlichen scheinen in einer anderen Welt zu leben und verdrängen die wirtschaftlichen Situation. Es finden aktuell viele Konkursverschleppungen statt - eigentlich ein Straftatbestand - zudem werden Unternehmen kaum unterstützt, die wirklich überlebensfähig wären. Ich kenne ein paar davon. Kurzarbeit bringt nicht viel, weil die Aufträge langsam abgearbeitet sind und keine neuen nachkommen. Sie fangen an die Stellen abzubauen und einige schliessen ihren Laden komplett. Nach der Verkündung des Bundesrats am Freitag machen jetzt einige Restaurationsbetriebe ganz zu, weil es sich einfach nicht rentiert, denn viele Betriebe haben so schon geringere Einnahmen und mit dem Appell wieder vermehrt auf Homeoffice zu setzen, werden es noch weniger.
All die schönen Makrozahlen, die eine "stabile" Wirtschaft suggerieren, sind nur Sand in die Augen gestreut. Die Realität sieht doch ein bisschen anders aus, leider.
Zudem hilft die Alibi-Politik und Salami-Taktik des Bundesrates kein bisschen weiter, wenn sie heute bereits wieder die beschlossenen Massnahmen vom Freitag als ungenügend taxieren. Was soll das?
Unglaublich das Ganze!
Und was passiert, die Welt flüchtet sich in den Franken, was an sich schon lächerlich genug ist. Das hilft unseren Aktienmärkte auch nicht viel, denn sobald der EURUSD wieder korrigieren wird, hat der EURCHF praktisch kein Polster nach unten, was heisst, dass er weit unter Parität fallen dürfte, sofern die SNB nicht stützen sollte. Seit 2015 - Aufhebung des Mindestkurses - hat sie horrend viel Devisen aufgebaut. Was hat es gebracht? Nichts! Die Bilanz wurde dennoch enorm aufgebläht, was die Aufhebung des Mindestkurses ad absurdum geführt hat. Mein Fazit: Die Aufhebung hat mehr Schaden verursacht, als wenn man es beibehalten hätte. Schlimmer wäre es auch nicht gekommen.
Egal, die Märkte werden früher oder später dafür bezahlen, ein Kollaps ist unvermeidlich, nur hinausgezögert. Wann? Keine Ahnung, aber man muss trotz des billigen Geldes auf der Hut sein. Es schadet auch nicht, wenn man langsam die Schäfchen ins Trockene bringen würde.