von kosh » Do Apr 30, 2015 9:42 am
Als ehemaliger CFT-Aktionär werde ich mich hüten. Nicht weil @kaltbrunners Einschätzungen daneben waren resp. sind, im Gegenteil, sondern weil aus meiner Sicht der Markt bis zu einem gewissen Grad zerstört wurde durch finanzpolitische Entscheide, die nach den Regeln einer freien Marktwirtschaft so nicht hätten stattfinden dürfen. Hier hat @kalti glaube ich zu wenig kommuniziert oder ich habe entsprechende Beiträge übersehen.
Don’t fight the FED (et al), das gilt auch für CFT. Das Management hat alles getan was in seiner Macht stand, aber selbst die Geschäftsleitung gab in einem Interview offen zu bedenken, dass der Markt zunächst wieder Sicherheit brauche. Diese Forderung sehe ich bis auf Weiteres nicht erfüllt, der Zentral- / Banken- und Handelssektor ist noch nicht zur Ruhe gekommen.
Nebenbei bemerkt ist aus meiner Sicht die Verlagerung des telefonischen Geschäfts zur Online-Plattform immer noch in Bewegung, was zur Fortsetzung des Preiskampfs und damit des Margendrucks führen dürfte. CFT ist ja nicht allein im Geschäft.
Ausserdem, wenn der Free-Float immer noch bei bescheidenen 30% liegt, ist bei einem PE von plusminus 10 erfahrungsgemäss Ende der Fahnenstange. Das war über die Jahre die Marke, bei der CFT zuverlässig Unterstützung fand, ausufernde Fantasien gab es zwar, aber sie wurden regelmässig daran gemessen. Ausser die restlichen 70% überraschen mit einem Verkauf, erhöhen den Free-Float oder verkaufen ganz. Wer um die 40 eingestiegen ist, hat ein gutes Geschäft gemacht, sofern er realisiert.
Sicher die Dividendenrendite ist hoch, aber dazu muss man kaufen und halten. Die Dividende war schon immer ein überzeugender Teil der Argumentation, aber der erratische Kursverlauf der Aktie und durststeckenmässig dünne Umsätze können nicht verhehlen, dass der Einstieg zwar leicht, der Ausstieg aber umso schwieriger ist.
In einigen Punkten muss ich daher @aircastle recht geben, allerdings bin ich nicht geeignet seiner Anlagestrategie zu folgen, deshalb bedeuten mit @kaltis Worte auch in Zukunft sehr viel. Z.B. habe ich dank seiner COPN-Empfehlung meine Löcher in der CFT-Kasse mehr als ausgebügelt und dabei den Vorteil, dass COPN eine Wachstumsgeschichte, CFT dagegen eine Turnaroundgeschichte in einem von Staates wegen unsicheren Markt ist.
Risikokontrolle, das ist deshalb ein Punkt, den ich seit @kaltis Hinweis vermehrt versuche in den Fokus zu stellen.
Grüsse
kosh
PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.
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