Relief Therapeutics N (RLF)

Alle Titel neben dem SMI werden hier diskutiert.

Re: Relief

Beitragvon kosh » Mi Aug 19, 2020 3:02 pm

Fun Fact:
cash.ch gehört zu Springer: https://www.cash.ch/news/ringier-axel-s ... ernimmt-da

Springer Science + Business Media gehört zu 47 Prozent dem Beteiligungsunternehmen BC Partners.
Denen gehört auch ein Pharma-Lohnhersteller namens Aenova: https://de.wikipedia.org/wiki/BC_Partners

Und die haben gerade ein COVID-19-Medikament in Phase II.
Unternehmensnews von Aenova vom 27.05.2020:
COVID-19: Start der Klinische Phase-2-Studie von IMU-838
Immunic Therapeutics hat von der Deutschen Gesundheitsbehörde (BfArM) die Genehmigung für den Start einer klinischen Phase-2-Studie mit seinem selektiven oralen DHODH-Inhibitor IMU-838 zur Behandlung von COVID-19 erhalten. Wir bei der Aenova Group freuen uns, dass wir bei der Entwicklung des Medikamentes mitwirken und das Material für die klinische Studie liefern konnten.
https://www.aenova-group.com/newsticker

Ich möchte damit nicht sagen, dass die BC Partners Druck ausübt oder dass das in irgendeinem Zusammenhang steht. Vermutlich habe ich das nur geschrieben, um Werbung für das andere Präparat zu machen. Das von Aenova.

Geht mir genauso. In diesem Sinne ein weiterer potentieller Konkurrent meldet:
Interim analysis in the first 60 enrolled patients showed that similar percentages of patients improved between the two treatment arms, 57% for tradipitant and 50% for placebo. The mortality rate was also similar between the treatment groups with 14.2% for tradipitant and 16.6% for placebo.

Was auch immer negativ an RLF-100 sein soll, das möchte mir doch bitte jemand erklären. Bin froh um jeden ernst gemeinten Ansatz.
Grüsse
kosh
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Re: Relief

Beitragvon kosh » Mi Aug 19, 2020 6:24 pm

FDA stellt Blutplasma Emergency Approval auf “hold”

Da ist möglicherweise was aus dem Ruder gelaufen:
… Dr. Francis S. Collins and Dr. Anthony S. Fauci intervened, arguing that emerging data on the treatment was too weak, according to two senior administration officials.
… Donated by people who have survived the disease, antibody-rich plasma is considered safe.
… clinical trials have not proved whether plasma can help people fighting the coronavirus.
… The drafted emergency authorization leaned on the history of plasma’s use in other disease outbreaks and on animal research and a spate of plasma studies, including the Mayo Clinic’s program, which has given infusions to more than 66,000 Covid-19 patients thanks to financing from the federal government.

Auch diese Krise zeigt, dass es 1) darum geht, systemrelevante Institutionen zu unterstützen und 2) darum, sich als systemrelevant zu verkaufen, auch dann, wenn man es nicht ist. Das ist Lobbying.
The most recent batch of data from the program included more than 35,000 Covid-19 patients, many of them in intensive care and on ventilators, and suggested that plasma administered within three days of a diagnosis reduced mortality rates. When calculated a month after the infusions, the death rate of patients who received plasma within three days of diagnosis was lower (21.6 percent) than it was for those who received plasma later (26.7 percent).
But the study did not have a control group of patients given a placebo to compare with those given plasma, making it difficult for scientists to assess whether the treatment really worked.

Woran sich andere die Zähne ausbeissen sollen, wurde mehr oder weniger einfach durchgewunken. Nun berichtet die NYT ausserdem von einer anderen Studie:
A research team from Houston Methodist hospitals also published preliminary results from a plasma trial last week. Their study of hospitalized Covid-19 patients in the American Journal of Pathology reported that a group of 136 patients who received the treatment were more likely to be alive four weeks later compared with 251 patients who did not receive it. That study found a statistically significant benefit only when patients were treated within three days of admission and when the plasma contained a high concentration of antibodies.
The Houston study was not randomized, meaning that all of the patients enrolled received the treatment and none received a placebo.

Immerhin taxiert Houston den eigenen Befund als signifikant, aber nur wenn das Plasma innerhalb 3 Tage nach Diagnose gereicht wird. Was immer das genau bedeutet, jedenfalls impliziert nur die gemessene Todesrate, dass der Zustand ernster gewesen sein muss. Andererseits habe ich mehrmals gelesen, dass Plasma zusammen mit Remdesivir verabreicht wird. Ich bin mir jedenfalls einigermassen sicher, dass auch die Kombi knapp vor Exitus keine Lösung sein kann, weil die Patienten bei denen RLF-100 (ausserhalb der Studie) zeigen durfte was es kann, waren ziemlich sicher solche, die vorher kaputt therapiert wurden, bei denen also weder Plasma noch Remdesivir oder beides zusammen was genützt haben können.

Pikant an der Sache ist, dass Plasma nur dann signifikant innerhalb 3 Tagen wirkt, wenn die Anitkörperkonzentration hoch ist. Was aber bei “Genesenen” nicht unbedingt der Fall sein muss, misst man bei ihnen doch oft tiefere Werte als gewünscht.

Da lob ich mir RLF-100, welches den Plasmalevel des Empfängers ganz ohne Plasmaspender hebt. Jetzt würde ich nur noch gern wissen, wie hoch der Antikörperlevel ist, den ein strapazierter Körper selbst herstellt?

Aprospos, genesen ist nicht geheilt!

Ok, davon habe ich auch schon gelesen, aber ich habe den Fokus zuwenig darauf gelegt, dass RLF-100 heilende Eigenschaften hat. Auch dazu müsste eigentlich eine Studie geMACHT werden: Wie kaputt sind Genese mit oder ohne RLF-100 im Vergleich: Auf einer Wrackskala von 1 - 10.
Das Resultat dürfte interessant werden für die Kassen der Kassen.

Grüsse
kosh
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Re: Relief

Beitragvon Aconcagua » Do Aug 20, 2020 8:41 am

Mache jetzt nicht einen separaten Thread auf für Achiko. Krass was da abgeht, erinnert mich an die Internet Bubble 2000 mit Think Tools, Distefora etc....

Zürich/Jakarta (awp) - Die Aktien von Achiko setzen am Mittwochmorgen zu einem Höhenflug an. Das an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen aus Indonesien hat ein provisorisches Patent für ein von Regenacellx.sl entwickeltes Corona-Testkit namens "Gumnuts" eingereicht.

Bis um 09.40 Uhr ziehen die Papiere um 180 Prozent auf 0,52 Franken an. Sie markierten kurz nach Handelsbeginn mit einem Wert von 66 Rappen gar ein neues Allzeithoch. Der Gesamtmarkt SPI steht derweil leicht (+0,2%) im Plus.

Achiko ist gemäss dem Communiqué im Besitz der exklusiven Vermarktungsrechte für das neue Corona-Testkit. Das indonesische Fintech-Unternehmen plant, den Test noch vor Ende 2020 im Handel zu lancieren.

Wie Achiko am Mittwoch erklärte, kommt der Test mit einer Speichelprobe aus und Resultate stünden innert Minuten zur Verfügung. Die voraussichtlich benötigten Materialien sollen einen Dollar pro Test kosten. Bei einer Massenproduktion des Tests nur wenige Cents.

Die klinischen Tests mit "Gumnuts" sollen laut Achiko "in Kürze" beginnen. Bei positiven Ergebnissen werde der Test bereits Ende 2020 in grossen Volumen verfügbar sein.

Bald beginnen. Ein Fintech? Macht Corona Tests?
Und die Aktie verzehnfacht sich schnell... unglaublich. Wer macht als nächstes ein Corona Update? Aryzta? Wisekey?
Aber ja, einen geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul...
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Re: Relief

Beitragvon kosh » Do Aug 20, 2020 9:19 am

NZZ pusht weiterhin die Abstellgleise - Regeneron und Roche z.B. aprospos Lobbying. Impfung und Antikörper haben sich in den Köpfen festgefressen, während eine "dubiose Bude" aus Genf den Lobbys das Wasser abzugraben droht. Ich weiss nicht wieviele "bewährte" Therapien mit lukrativen Langzeitfolgen unter die Räder von RLF-100 kommen werden, aber wie es aussieht, lässt sich das Medikament nicht mehr unter den Teppich lobbyieren.

Eine Bitte noch an @Aconcagua: Mach bitte einen eigenen Thread für Achiko auf, denn von Relief wissen wir inzwischen, dass Fleisch am Knochen ist, bei Achiko wäre der Nachweis noch zu erbringen. Ausserdem ist Achiko kein Konkurrent von Relief, was an und für sich schon für einen eigenen Covid-19-Diagnostik-Thread sprechen würde. Mit Interesse würde ich dann auch diesen Thread verfolgen, v.a. die Due Diligence für und wider würde mich sehr interessieren. Danke!

Grüsse
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Re: Relief

Beitragvon kosh » Do Aug 20, 2020 10:41 am

19 von 21 Halbtoten zurückgeholt

Da RLF-100 bisher v.a. wirken durfte, wenn der "Covid-19-Goldstandard" röchelnde Opfer zurückliess, sehe ich kaum andere Ausdrucksweisen, um das PRoblem des "Goldstandards" auf den Punkt zu bringen.

Unter seinem Regime sterben vielleicht nicht ganz soviele Patienten wie ohne ihn, aber immer noch zuviele. Ausserdem wird bisher kaum auf die Langzeitschäden und die Folgekosten für die Kassen und damit die Allgemeinheit eingegangen, welche wir uns durch einseitiges Lobbying eingehandelt haben.

Nichts gegen Lobbying an sich, ich halte das sogar für eine notwendige Institution, aber der Schuss kann auch gewaltig nach hinten losgehen, wenn wie gesehen Medikamente jahrelang beiseite geschoben werden und man in der Krise keine Zeit mehr hat, die teuren und langwierigen klinischen Tests nachzuholen.

Ausserdem stehen diverse andere Lobbyisten Schlange mit dem Ziel, dass die Pharmalobby endlich klein beigibt, um die geknebelte Wirtschaft wieder in die Gänge zu bringen. Es richtet einen gehörigen volkswirtschaftlichen Schaden an, wenn betriebswirtschaftliche Partikularinteressen irgendwelche mehr oder minder subobpimale Medikamente in Patienten stopfen, wenn man längst etwas hat, das genau jene Anforderungen erfüllen würde, die man in SonntagsPRedigten so sehr herbeisehnt.

Gestern ging's etwas turbulent zu und her, hier also die von Dr. Javitt versprochene Studie ausserhalb des Fast Tracks. Es herrscht nach wie vor noch etwas Verwirrung, oben steht bislang noch 4.8.2020, aber unten innerhalb der Box: 20.8.2020 ... Den PDF-Download nicht verpassen.

Es wäre an der Zeit, dass sich mein HofberichtBEstatter allmählich mit der Angelegenheit befasst, ist aber nicht unbedingt nötig, es gibt je länger je mehr bessere Quellen. Die hohe Kunst der BerichtBEstattung beherrscht meiner Meinung nach niemand besser als die NZZ - Chapeau!

Grüsse
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Re: Relief

Beitragvon Aconcagua » Do Aug 20, 2020 2:26 pm

uuhhh, was mag da kommen...

***SIX: Relief Therapeutics werden um 14:45 Uhr wieder in den Handel aufgenommen

***SIX: Relief Therapeutics auf Wunsch der Firma vom Handel ausgesetzt
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Re: Relief

Beitragvon Aconcagua » Do Aug 20, 2020 2:40 pm

Genf (awp) - Die Aktien von Relief Therapeutics sind am Donnerstag vom Handel an der Schweizer Börse suspendiert worden. Die Aussetzung erfolgt auf Wunsch der Firma, weil in Finanzforen eine nicht autorisierte Fassung klinischer Befunde einer Studie mit dem Corona-Mittel Aviptadil unberechtigt in Umlauf gebracht worden sei.

Die unberechtigterweise in Umlauf gebrachten Daten seien nicht offiziell. Nur das Manuskript, das von den Prüfärzten des Houston Methodist Hospital als Vorabdruck an den von Elsevier verwalteten SSRN-Server übermittelt worden ist, enthalte die offiziellen Ergebnisse der Studie und nicht der in Finanzforen kursierende Entwurf.

Das Manuskript mit den klinischen Befunden mit den ersten 21 Patienten, die mit dem Mittel RLF-100 (Aviptadil) behandelt wurden, sei zudem zur Begutachtung bei einer führenden wissenschaftlichen Zeitschrift eingereicht worden, teilte Relief Therapeutics am Donnerstag mit.

Die Ergebnisse von Dr. Youssef und seinem Team zeigten, dass einige kritisch kranke Patienten mit COVID-19 bei der Behandlung mit RLF-100 eine wesentliche klinische Verbesserung erfuhren. Nun werde Relief die Ergebnisse der laufenden plazebokontrollierten Studie abwarten, um das Ausmass der klinischen Wirkung beurteilen zu können.

Die FDA hatte Relief Therapeutics eine Genehmigung erteilt, das Mittel RLF-100 (Aviptadil) als innovatives Medikament zum Inhalieren bei mittelschwer und schwer erkrankten Corona-Patienten zu testen.
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Re: Relief

Beitragvon kosh » Do Aug 20, 2020 3:10 pm

uuhhh, was mag da kommen...

Ein Lobbymanöver? Je weiter Relief nach oben kommt, desto dünner wird die Luft.
Nur das Manuskript, das von den Prüfärzten des Houston Methodist Hospital als Vorabdruck an den von Elsevier verwalteten SSRN-Server übermittelt worden ist, enthalte die offiziellen Ergebnisse der Studie und nicht der in Finanzforen kursierende Entwurf.

AWP mit im Lobbydampfer:
Die Ergebnisse von Dr. Youssef und seinem Team zeigten, dass einige kritisch kranke Patienten mit COVID-19 bei der Behandlung mit RLF-100 eine wesentliche klinische Verbesserung erfuhren.

Das kommt auf uns zu. Hier läuft einigen global orientierten Interessen der A.... auf Grundeis, wenn eine Nachrichtenagentur "19 von 21" entweder nicht abschreiben kann oder will und daraus "einige" macht. Selten eine Untertreibung von solcher Tragweite gesehen: Die Menschen wollen raus aus den staatlich verordneten Korsetts.

Nebenbei bemerkt: Das Leak könnte durchaus in "ehrenhafter" Absicht erfolgt sein. Man kann nicht einerseits den ganzen Globus in Ketten legen und andererseits erwarten, dass die Familien der Opfer sich das einfach gefallen lassen - es isch gnue Heu dune, oder?! V.a. vor dem Hintergrund einer sich anbahnenden Sensation, die im Grunde für die Pharmabranche überaus peinlich ist. Nicht nur die Schweizer Presse hat bisher wohl eine der grössten Stories in den letzten Jahren verpasst, wozu auch die noch wenigen übrig gebliebenen Nachrichtenagenturen ihren Beitrag leisteten.

Wie auch immer, an der Schweizer Börse dominiert weiterhin der Bünzlirabatt. Und dabei heisst es immer, die Schweiz sei eine Hochpreisinsel. Die Arbitragehändler dürfte es freuen.

Nachtrag: Du hast den AWP-Titel vergessen zu kopieren:

"Daten unberechtigt im Umlauf gebracht"

Abgesehen davon, dass weder der Journalist noch die Korrektur anständiges Deutsch beherrschen, stimmt die Wortwahl durchaus, AAAAAAber wie interpretieren Herr und Frau Schweizer die Nachricht? Das meiste, was die Schweizer Presse zu möglicherweise DEM Covid-19-Medikament zu bieten hat, sind Schläge unter die Gürtellinie. Das erinnert mich irgendwie an Frisch oder Dürrenmatt, die mussten auch erst das Zeitliche segnen, bevor das Parlament sie würdigte - Tote können sich nicht mehr zur Wehr setzen.

Grüsse
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Re: Relief

Beitragvon kosh » Fr Aug 21, 2020 2:54 pm

Was da auch noch kommen mag, einer der sehr (!) erhellenden Beiträge der @Elfenbeinturmbewohnerin:
Es ist mittlerweile hinlänglich bekannt, dass schwere Fälle plus/minus 15 Prozent ausmachen, kritische Fälle plus/minus 5
Prozent, siehe WHO, RKI etc..
Darüber hinaus ist für diese schweren Verläufe oftmals eine sogenannte Hyperzytokinämie verantwortlich, auch Zytokinsturm
genannt, ...

Notabene, es betrifft auch die schweren Fälle und wer kann schon prophezeien, dass er nicht in Kürze in der Gruppe der kritischen Fälle landet, wo er sich aufgrund multimedialer Halbwahrheiten über eine als "dubios" taxierte Bude selbstverständlich lieber erst von pharmazeutischen Lottozetteln kaputt therapieren lässt, bevor er sich mit RLF-100 auch nur ansatzweise befasst - Verhältnisblödsinn wie er tödlicher nicht sein könnte, v.a. auch deswegen, weil Ärzte, die es eigentlich besser wissen sollten, sich stromlinienförmig diesem Ablauf unterwerfen. Ok, wenn's Bakschisch gibt, kann ich das noch nachvollziehen, aber mit Hippokrates kann's auch die andere Gruppe nicht aufnehmen. Es ist halt wie allweil bei den Nazis, da wollte auch kaum einer aus der Reihe tanzen, was auch irgendwie nachvollziehbar ist, aber sowohl damals wie heute lässt diese psychologische Black Box Tote und Versehrte zurück - wider besseres Wissen.
Abgesehen von diversen organischen Schäden/(Spät)Folgen von Covid-19 warnen führende Forscher, Wissenschaftler, Ärzte etc. schon seit Wochen - rekurrierend auf SARS und MERS, mittlerweile aber auch gestützt durch die wachsende Datenlage hinsichtlich Covid-19 - vor möglichen neurologischen Implikationen und Folgen verschiedenster Art - ME/CFS, Narkolepsien, Enzephalitis, Schlaganfälle, Verlust der Sprach- und/oder Bewegunsfähigkeit, Lähmungen, usw.. Das betrifft wohl, wie es derzeit aussieht, bevorzugt leichtere Fälle.

Notabene leichte Fälle. Dann wollen wir mal nicht hoffen, dass V2 in ähnlicher Weise Wracks hinterlässt. Hauptsache die Potenzmittel-Gigelisuppe hat geschmeckt, den Rest erledigt die Krankenkasse, resp. die Allgemeinheit, resp. jene, welche dann noch arbeitsfähig sind.
Es gibt eine Handvoll (SARS)Studien, die vielleicht 1k Überlebende erfassen, die Zahlen hier haben es aber in sich: drei bis fünf Jahre nach dem jeweiligen Ausbruch hatten noch zwischen 10 und 40 Prozent Probleme mit Fatigue, Erschöpfungssymptomen, Konzentrationsstörungen usw., ca. 1/4 wurde in der einen Studie mit Myalgischer Enzephalomyelitis bzw. Chronischem Fatigue Syndrom diagnostiziert. Derzeit häufen sich die Fallberichte von derlei Symptomen bei Menschen, die eigentlic" als gesund gelten im Sinne von "Covid-19-Infektion hinter sich gelassen", sich aber alles andere als gesund fühlen, ...
"It is becoming increasingly apparent that many patients who recovered from the acute phase of the SARS-CoV-2 infection have persistent symptoms. [...] Most of these patients were in excellent health prior to getting infected with SARS-CoV-2. [...] Many of these symptoms overlap with those of patients with myalgic encephalomyelitis/chronic fatigue syndrome (ME/CFS)."

Um sich ein Bild davon zu machen:
der Schweregrad von ME/CFS ist unterteilt in vier Stufen - 1 = leicht im Sinne von Aktivitätsniveau im Vergleich zu vor der Erkrankung um 50 % reduziert, 2 = moderat, überwiegend ans Haus gebunden, 3 = überwiegend bettlägerig und 4 = sehr schwer, komplett bettlägerig und pflegebedürftig. Mindestens 25 % der Patienten fallen in Stufe 2 bis eher 3 oder 4. Manche Betroffene schaffen es noch, unter Verzicht auf so gut wie alles andere, einer Arbeit nachzugehen, zumindest einer Teilzeitbeschäftigung. Da die generelle Leistungsfähigkeit aber um mindestens 50 % eingeschränkt
ist, sind die meisten erwerbsgemindert und ein Großteil (sofort oder mittelfristig) gar nicht mehr erwerbsfähig. Eine Heilung gibt es bisher nicht.


Da wir hier über die Aktien schreiben und davon ausgehen, dass der Markt (letztlich) immer recht hat, erstaunt es doch sehr, dass der Markt meint, es sich leisten zu können, Billiarden in Ressourcenfehlallokationen zu pumpen und gleichzeitig zu geizig ist, viel mehr als eine runde Milliarde in das mit Abstand aussichtsreichste Medikament - in vivo, nicht in vitro - zu stecken.

Auch der Markt spiegelt jenen Verhältnisblödsinn, wie er tödlicher nicht sein könnte, wobei man unzweifelhaft betonen muss: WIR SIND DER MARKT.

Damit wäre dann alles in Butter und die Show kann weiter gehen.

Grüsse
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Re: Relief

Beitragvon blabla » Fr Aug 21, 2020 4:10 pm

kosh hat geschrieben:Was da auch noch kommen mag, einer der sehr (!) erhellenden Beiträge der @Elfenbeinturmbewohnerin:
Es ist mittlerweile hinlänglich bekannt, dass schwere Fälle plus/minus 15 Prozent ausmachen, kritische Fälle plus/minus 5
Prozent, siehe WHO, RKI etc..
Darüber hinaus ist für diese schweren Verläufe oftmals eine sogenannte Hyperzytokinämie verantwortlich, auch Zytokinsturm
genannt, ...

kosh


15% von was? 15% der positiv getesteten Personen haben einen schweren Krankheitsverlauf? Schwerer Krankheitsverlauf = Spitalaufenthalt?

Was ist, wenn jedoch nur 10% der mit Corona infizierten Personen überhaupt mittels Testung gefunden werden?
Dann haben plötzlich "nur" 1.5% einen schweren Krankheitsverlauf.

In der Annahme, dass die 15% der getesteten Personen tatsächlich einen schweren Krankheitsverlauf haben... dies würde bedeuten dass die letzten Tage in der Schweiz täglich ca. 20-30 Personen hospitalisiert wurden. Die Zahlen 20-30 sind auf 2 Wochen zurückgerechnet, da die Anzahl Hospitalisierungen nicht mit den aktuellsten Neuinfektionen verglichen werden können.

Anyway... versteht mich nicht falsch. Ich nehme COVID-19 sehr ernst, bin jedoch dezidiert der Meinung, dass die Zahl der schweren Fälle deutlich!!! unter 15% liegt.
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