Das grosse Geschäft wird bei RLF sowieso nicht bei Covid-19 gesehen. Es reicht, wenn eine EUA oder Zulassung kommt, worauf realistische "Studien" an der Patientenfront endlich in den Standard of Care einfliessen können. Die Sache mit der Mortalität hat man schon im letzten Herbst gesehen, als 21 Studienpatienten auf Nachfrage von US-Behörden vorgänglich entblindet wurden. Schon damals zeigte sich, dass nach 28 Tagen nicht mit grossen Unterschieden zum SoC zu rechnen ist. Das war und ist also bekannt: Nach 60 resp. 77 Tagen drehte aber die Situation dramatisch zu Gunsten RLF, das auf ca. 80% einpendelte, während SoC kontinuierlich auf 10% Überlebensrate absackte.
Zwischenzeitlich hat sich der SoC m.M.n. aber verbessert, was a) in einen tendentiell tieferen Mortalität oder b) in einen längeren Sterbeprozess münden könnte. Die Schere dürfte sich aufgrund der Zahlen bis zum 28. Tag inzwischen zu Ungunsten RLF geschlossen haben, aber die Patienten sind nach wie vor mit signifikant unterschiedlichen gesundheitlichen Zuständen konfrontiert. Was sich darin äussert, dass RLF-100 als erstes Medikament überhaupt den Spitalaufenthalt drastisch verkürzt. Immerhin wurden P-Werte von <0,05 und <0,03 veröffentlicht, die dazu führen, die Kassen als auch das Krankenhauspersonal entscheidend zu entlasten, sofern die FDA, Politik und deren Lobbies daran interessiert sind. Im PRinzip müsste jetzt auch unser Bundesberset darauf anspringen, wenn er die Intensivstationen wirklich leeren will. Vermutlich würden auch die Long-Covid-Kosten gedrückt, was zwar nicht Teil der Studie ist, aber angesichts dessen, dass bei RLF-100 die Lungenschutz- / -Reha-funktion inklusive ist, würde ich das Kostenverwalter genau verfolgen.
Ich kann jeden verstehen, der in dieser Situation Gewinne sichert, aber auch jene, welche weiterhin halten. Es ist eine Frage des Anlagehorizonts und der Erwartungshaltung und gerade hier hat sich teils eine Art Harry Potter-Mentalität breit geMACHT, als ob RLF per Zauberstab Wunder vollbringen könnte. 1) war die Studie anders als der EAP aufgesetzt und 2) hat sich der SoC im Laufe der Zeit verändert und verbessert.
Wer es wie Du versteht, geschickt Trends auszunutzen und rechtzeitig abzuspringen, der sieht andernorts inzwischen sicher mehr Potential. Wer wie ich das Talent hat, eher im dümmsten Moment zu verkaufen, so wie einige gestern bei 0.18, der muss zwangsläufig anders an die Sache herangehen und sich halt eingehender mit dem PRodukt befassen, um das Potential von dieser Seite her einzuschätzen. Ich vermute das tun andere auch, denn allein mit kurzfristiger Spekulation kann ich mir das gestrige Volumen von über 280Mio nicht erklären.
Eine Bemerkung noch zu den Impfstoffen
Einerseits wird die Palette der Impfstoffe breiter, andererseits stellt sich auch Covid-19 breiter auf. Sowohl die steigende Zahl der Mutationen wie auch das Potential der bereits vorhandenen Vakzine tendieren in Richtung grippeähnlicher ImpfPRogramme. Die Berichterstattung in den letzten Wochen hat einiges der anfänglich forcierten Impf-Euphorie eingebüsst, es tauchen immer mehr PRoblemstellungen auch in den Medien auf, z.B. NZZ heute S.16:
Ein Ziel solcher sogenannten heterologen Prime-Boost-Schemata ist es, der Immunität gegen den Vektor selbst auszuweichen. Ein Problem bei dieser Impfstofftechnologie ist nämlich, dass das Immunsystem nicht nur eine Abwehr gegen Sars-CoV-2 entwickelt, sondern auch eine gegen den viralen Vektor. Dies kann die Wirksamkeit der zweiten Dosis herabsetzen.
Oder, m.M.n. die z.T. heftigere Reaktion auf die 2. Dosis erklären. Man wird demnach nicht nur die Anitkörper anpassen müssen, sondern auch die Vektoren, womit sich die Situation zunächst in einer 2x2 Matrix auflöst, die mit der Zeit aber immer grösser wird. So wie ich die Regierungen einschätze, wird angesichts der herrschenden Vakzinitis aber kaum jemand Buch darüber führen, wer welchen Vektor und welche AK-Vorlage bekommen hat. Und selbst wenn, dürfte die Logistik alsbald überfordert sein, gerade eine geeignete Kombination auf Lager zu haben.
Im Ergebnis fördert das aber die Selektion der Corona-Viren, indem zwar die Virenlast reduziert wird, aber Mutationen regelrecht gezüchtet werden. Was am Ende dabei herauskommt, kann niemand vorhersehen, theoretisch auch ein abgeschwächtes Virus, das uns fortan begleitet wie viele andere auch. Aber wenn's schief geht, werden wir mit Covid-19 leben lernen müssen.
Grüsse
kosh