Charttechnisch hat sich letzte Woche etwas Grundlegendes geändert und genau das zeigt das Chartbild an! Nämlich die Psychologie, die seit November auf falschen Annahmen und Hoffnungen beruhte, wurden von der Realität eingeholt und hat sich schlagartig gedreht.
Am Donnerstag hat Gold noch beim 20er Schnitt ($1914) mit $ 1912 geschlossen, nachdem er vom neuen Hoch $ 1963 gefallen ist. Der 20er ist wichtig, weil es sich seit Ende November/Anfang Dezember an ihm hochgeangelt und um diesen sich auch der Aufwärtstrend gebildet hat. Am Freitag hat er nicht nur den 20er klar durchbrochen, auch der Aufwärtstrend wurde gleich mit durchschlagen.
Die Indikatoren (RSI, MACD usw.) hielten sich seit Mitte November immer im oberen Drittel auf und waren mehrheitlich in der überkauften Zone und haben jetzt auch steil nach unten gedreht. Aber sie alle haben noch sehr, sehr viel Luft nach unten, da sie noch weit entfernt vom überverkauften Bereich stehen.
Vergleichen wir kurz mit der spiegelverkehrte Situation von Anfang November. Da schoss es auch von $ 1620 über den 20er ($ 1652) auf $ 1680, hielt kurz am 50er ($ 1674), um dann in wenigen Tagen noch weiter nach oben auf $ 1780 zu schiessen. Er hat somit damals von den Tiefständen innert zwei Wochen 160 Dollar gemacht! Der Rest ist Geschichte.
Jetzt ist es sehr wichtig zu verstehen, warum es überhaupt gestiegen ist, so wie alles andere auch. Das Gold war drauf und dran die Zone um $ 1620 nach unten zu verlassen, da am 2. November die FED die Zinsen nochmals stark erhöht hatte und auch kundgetan hat, dass sie weiter anheben würde und dann die Zinsen lange oben bleiben werden, bis die Zielinflation usw. nachhaltig erreicht würde. Aber da der Powell kein besonders guter Kommunikator ist, wie wir mittlerweile feststellen konnten, glaubte der Markt, mich eingeschlossen, sie würde bald die Zinsanhebungen stoppen, vielleicht schon im Dezember nicht mehr erhöhen und im Frühling, spätestens im Sommer schon wieder die Zinsen senken, zudem auch noch QE wieder fortführen! Die FED hat das niemals gesagt und auch nie nur im Ansatz in Aussicht gestellt, da die Makrodaten das allesamt auch nicht hergaben und auch jetzt nicht hergeben. Aber nach nur einem Tag Bedenkzeit war der Markt plötzlich überzeugt, dass die FED bald kippen würde und die Psychologie hat sich da schlagartig gedreht, das Gold fing an, ab Freitag, 4. November, in die Höhe zu schiessen. Sämtliche Versuche von FED-Mitgliedern den missverstandenen Standpunkt der FED klarzustellen, wurden vom Markt bis letzte Woche überhört und ignoriert. Jeder Zehntel Punkt bei den Makrodaten weniger als erwartet, wurde vom Markt euphorisch als Bestätigung für ihre falschen Annahmen und Hoffnungen betrachtet. Das ergab einfach keinen Sinn!
Jetzt hat die Psychologie schlagartig nach unten gedreht und verglichen mit der Situation vom November, müsste nun Gold dasselbe Spielchen nach unten vollziehen, was es damit schon angefangen hat, besonders weil dieser auf falsche Annahmen beruhte. In der Regel passiert das früher oder später bei allen Anstiegen, die substanzlos sind, wobei ich beim Gold nicht von substanzlos sprechen möchte. Dennoch zeigt die Geschichte einfach, dass Gold in den ersten Tagen immer kaskadenartig fällt, wenn die Psychologie gedreht hat. Das 1. Ziel läge demnach in der Zone von $ 1820/1780, die es schneller erreichen wird, als es gestiegen ist. Dort läge auch der 200er Schnitt.
Dabei fürchte ich, dass Silber auch die $ 22 nicht halten wird, da es schon den 20er und 50er Schnitt durchschlagen hat und jetzt auf $ 21, wenn nicht sogar auf $ 20 fallen könnte.

Bei $ 21 läge der 200er Schnitt.
Das alles könnte schon nächste Woche gemacht werden, weil a) der Anstieg auf falschen Annahmen beruhte und b) jetzt das erkannt wurde, dadurch die Psychologie schlagartig gedreht hat und c) die EMs sowieso manipuliert werden.
