Gold

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Re: Gold

Beitragvon Dilbert » Di Mär 26, 2024 2:43 pm

Boaheee... "Wasserfall" - in Grafik mit log. Skala - innert weniger Jahrzehnte hat sich quasi der "innere Wert" frischer Münzen um Faktoren atomisiert - mit unübersehbaren Folgen für "Infla".

Nur - eigentlich sind wir auch längst in der Boaheee-Phase: https://www.usinflationcalculator.com/
ein $ in 1950 = heute 12.88 = +1187.7%

oder letzte 25 Jahre:
ein $ in 1999 = heute 1.86 = 86.3%

Lustig, wenn man bedenkt, dass es ja z.B. nicht unrealistisch ist, nach einer Erwerbsaufgabe noch 25 Jahre Lebenszeit zu haben...

Dilbi


Und dann noch dies: Meine fundamentalen Überlegungen zum Dax sind entweder fundamanetal falsch - oder wir geniessen wieder mal eine Börsenpsychologisch spannende Phase im Sinne: Was läuft - läuft weiter, Fundamentals stören da höchstens. Hochgradig spannend!
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Re: Gold

Beitragvon kosh » Fr Apr 05, 2024 11:30 am

PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.
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Re: Gold

Beitragvon Dilbert » Fr Apr 05, 2024 4:29 pm

häääää? ... Irgendwie bin ich zu doof, hilf mir.

Das hiesse, wir befinden uns in einem Gold-Bewertungshoch unter Infla-Aspekten?

Aber wenn das die Aussage ist und ich einfach mal Infla-Adjustet 1960 und heute vergleiche:
Kaufkraftvergleich: 1 Dölli 1960 ==> heute über 10 Dölli
Demnach müsste ein Goldpreis 1960 von 370 Dölli (unschwer zu erkennen auch schon Infla-Adjusted!) heute aufs zehnfache mutieren, ohne, dass wir uns in irgendeinem Bewertungs-Hoch befänden.
Ich raffs nicht.

Dafür hat der Egon von Greyerz (Disclaimer: Goldbug aus wirtschaftlichem Interesse) resp. einer seiner Kumpanen mal wieder was Gscheits getippt:
https://vongreyerz.gold/de/das-groesste-missverstaendnis-im-goldsektor-das-hohe-stock-to-flow-ratio-ist-die-wichtigste-eigenschaft-von-gold

Schönes Weekend
Dilbi
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Re: Gold

Beitragvon kosh » Do Apr 11, 2024 10:50 am

@Dilbert
Danke erstmal für den Greyerzer :-)

Ansonsten ein paar lose Gedanken zur Preisentwicklung ->
Goldpreis in US-Dollar seit 1792.
Dort sehe ich, dass Gold bis zum Ende von Bretton-Woods 1971 plusminus administriert wurde. Der Chart nach Inflationskriterien muss ergo vorher administrativ gewertet werden. In beiden Charts geht erst danach die Angebot-Nachfrage-Post ab.

Eine weitere Überlegung zum Greyerzer. Der Chart Altgold vs Goldpreis beginnt leider erst 2010, aber das zum Mass genommen sehe ich Punktschwärme. Bis zum 1. Schwarm 2010-12 ist Gold rund 10a gestiegen. Um den Preis zu stabilisieren, brauchte der Markt 3a lang rund 1600t/a Altgold. Danach konsolidierte der Preis 7a lang bei rund 1200t/a und bildete den 2. Schwarm. Ab 2020 sprang der Preis bei 1200t/a in den 3. Schwarm. Prognosen sind bekanntlich schwierig, v.a. wenn sie die Zukunft betreffen: 2024 sprang Gold eine Etage höher, was die Ankündigung eines 4. Schwarms bedeuten könnte. Die Frage ist jetzt allerdings: Oberhalb des 1. oder 3. Schwarms, sprich mit oder ohne Extra-Altgold +400t/a?
Mit = 1600t/a und Konsolidierung um die 2500-3000.-
Ohne = weiter steigende Preise bis die 1200t/a-Phase abgeschlossen ist

So oder so wird eine Konsolidierungsphase kommen. M.M.n. sieht aber Gold nicht nach 2500.- aus, sondern eher wie die 1000.- Ende der 70er. Im Chart nach Bretton-Woods zeigt sich v.a. seit 2012 die Neigung zu einer scharfen Linkskurve mit den Ziel eines (inflationsbereinigten) Quadrupel-Tops, welches immer unwahrscheinlicher wird oder trotz 4x bestätigtem Widerstand gebrochen wird. Auch wenn die US-M2 gemäss Greyerzer 2a lang rückläufig war, die Schulden der US sind es nicht, im Gegenteil. Hier habe ich was zur kommenden Finanzkrise geschrieben, dieses Mal auf Basis Jamie Dimon.

3. Überlegung:
Was Greyerzer nicht erläutert hat, ist die Entwicklung des Verhältnisses Halter / Käufer. Mit dem Aufschwung in Asien wächst eine traditionell/kulturell Gold gegenüber positiv eingestellte Käuferschicht in einem Ausmass wie seit Menschengedenken noch nicht gesehen. Konkurrenz kommt zwar von Gold 2.0, aber wie Greyerzer betont, könnte jeder Halter vor 3000a gefördertes Gold halten. Ob Bitcoin so lange überlebt? Gold ist nach menschlichen Massstäben unkaputtbar - der Bitcoin „ist sischer“.

Nachtrag 4. Überlegung
Das Altgold hat sich erst 4a nach der Subprimekrise auf 1200t/a zurückgebildet, trotzdem ist der Preis in dieser Zeit noch 3a gestiegen. Mit einer bevorstehenden Finanzkrise (grösste seit 1945) ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die goldenen Jahre noch vor uns liegen - Geduld ist die Mutter der Goldkiste.

Grüsse
kosh
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Re: Gold

Beitragvon Dilbert » Di Apr 16, 2024 9:59 pm

merci kosh für deine Überlegungen
... und was ich schon lange auch mal sagen wollte: Die Rente ist sicher! :lol:

Bitcoin und Co oder eben: Gold 2.0 - wie sehr das den Namen "Gold" verdient bin ich mir (und offenbar auch ein paar Marktteilnehmer) nicht soooo ganz sicher. Iran schickt Bomben nach Israel - und Bitcoin zieht tendenziell den Schwanz ein. Hmmmm.... hätte ich nicht unbedingt so erwartet...
Nicht, dass sich das echte Gold der grösseren Nahost-Kriegsgefahr wegen im gestreckten Galopp nach Norden aufgemacht hätte - aber zumindest hat es mehr als Stabilität bewiesen. Das liegt im Rahmen meiner Erwartung an Gold.

Und der "Fear-Factor" dürfte hoch bleiben: Spannungen bis Kriegseinschläge kommen näher, häufiger, verwirrlicher, heisser und zwischen Grossmächten. Nicht gut - ich hätte gerne wieder Kalten Krieg, quasi :roll:

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Re: Gold

Beitragvon kosh » Mi Apr 17, 2024 10:01 am

Gold 2.0 - wie sehr das den Namen "Gold" verdient bin ich mir (und offenbar auch ein paar Marktteilnehmer) nicht soooo ganz sicher.

Solange genug Strom unterbrechungsfrei z.V. steht und die Server ohne Einschränkung miteinander verbunden sind, würde ich sagen ja. Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, mutiert Gold 2.0 zur Tulpenblase, je länger Energie und Netz ausfallen um so mehr.

Der grosse Vorteil von Gold 2.0 ist, dass man einem USB-Stick nicht ansieht, wieviele Tonnen Gold 1.0-Äquivalent darin verwahrt werden. Man sieht ihm aber auch nicht an, wie lange er noch funktioniert. Ausserdem lässt er sich leicht zerstören - sowohl die Hardware selbst wie durch Software (z.B. einfaches löschen oder formatieren wie z.B. in einer Folge Bing Bang Theory).

Im Verhältnis dazu ist Gold 1.0 vergleichsweise unhandlich, aber praktisch unkaputtbar. Theoretisch kann man Gold zerstören oder schaffen, ist aber mit nicht unerheblichem Aufwand verbunden. Z.B. ist die Bildung von Gold ökonomisch ein Verlustgeschäft. Unser Gold ist eine Hinterlassenschaft einer oder mehrerer Sonnen, aus der unser Sonnensystem entstanden ist, aus dem einfachen Grund weil schwere Elemente in Sonnen geschmiedet werden.

Bezüglich des ökonomischen Arguments gibt es noch eine Gemeinsamkeit zu Gold 2.0, sofern die Anzahl der zu berechnenden Coins begrenzt ist und der Energieaufwand dafür permanent steigt.
Nach Schätzungen befinden sich nur noch etwa 52.000 Tonnen abbaubares Gold im Boden. Der weltweite Goldabbau fügt jedoch jedes Jahr etwa 2.500 bis 3.000 Tonnen zum gesamten oberirdischen Goldbestand hinzu. Nach diesen Schätzungen gibt es vielleicht nur noch etwa 17 Jahre lang Gold im Untergrund zu fördern.

Ob das in etwa hinkommt, vermag ich nicht zu beurteilen, aber ich entnehme der Botschaft, dass sich das Angebot schneller verknappt als gewissen Herrschaften lieb ist. Mit etwas Glück könnte ich das noch erleben.

Den Bitcoin verfolge ich nur gelegentlich. Dass er im Zuge der nahöstlichen Eskalation einknickte ist vielleicht mit der fragilen Sicherheit der westlichen Infrastruktur zu erklären, insbesondere wenn man sich vor Augen hält, dass die westliche Wirtschaft mehr und mehr am Tropf eines reibungslos funktionierenden Netzes hängt. Wurde nicht neulich ein grosses Datenkabel nach Asien gehopst? Soll angeblich ein Anker gewesen sein, nichts Genaues weiss man nicht :mrgreen:

Kalter Krieg

Er ist zurück, aber anders als man denkt und wünscht. Die Not durch gewissenlose Zauberlehrlinge erklärt so manche Besen um Längen besser als offizielle Narrative. Und weit und breit ist kein Meister in Sicht.

Grüsse
kosh
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Re: Gold

Beitragvon pinot » Fr Apr 19, 2024 9:35 am

Hallo zusammen

Betreffend USB-Stick (Bitcoin Hardware-Wallet) ist wichtig, dass man die Passwörter sicher aufbewahrt. Wenn diese verfügbar sind, spielt es keine Rolle, wenn der Stick nicht mehr funktioniert, da man sich eine neue Wallet besorgen kann und wieder Zugriff auf das Gold 2.0 hat.

Auf diese Weise kann im Übrigen ohne Transaktion Wert grenzüberschreitend 'übermittelt' werden. Das Pendant in z.B. Mittelamerika oder Afrika braucht die Passwörter und kann auf die Coins zugreifen. In einigen Regionen der Welt ohne vertrauenswürdiges Bankensystem oder aus Kostengründen wird dies verständlicherweise genutzt.

Stromausfälle sehe ich nicht als existenzielle Bedrohung. Bei geografisch lokalen Ausfällen läuft die Blockchain weiter. Gäbe es einen längeren globalen Ausfall, würde man wohl, wenn es wieder Strom gibt, auf dem letzten Stand wieder weitermachen.

Gold hat seinen langen Trackrecord. Das hilft. Bitcoin hat aber schon ein paar technische Vorteile wie einfachere Überprüfbarkeit der Echtheit, einfachere Teilbarkeit, einfacher transportierbar/lagerbar, genau bekannte Menge und Supply. Weiter bietet es als Baselayer verschiedene Möglichkeiten wie dezentral abgesicherte Lösungen darauf basieren und andocken können.

Gold finde ich auch gut. Aber aus genannten und weiteren Gründen erachte ich für mich das Risiko als grösser, keine Bitcoin zu haben, als in Bitcoin diversifiziert zu sein.

Cheers, Pinot
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Re: Gold

Beitragvon kosh » Fr Apr 19, 2024 12:55 pm

@pinot, super danke!

Grüsse
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