Gold

Alles über die Rohstoffe kommt hier rein. Gold, Silber, Öl....

Re: Gold

Beitragvon Leser » Do Okt 19, 2023 7:41 pm

Danke Dilbert. Ich würde es jetzt auch genauso machen wollen. ;)

Die Amis werden es noch bitter bereuen, die Renditen der Anleihen in dieser katastrophalen Lage so hoch gestiegen haben zu lassen. 5 % bei dieser astronomischen Verschuldung wird ihnen am Ende zum Verhängnis werden. Die einzige Möglichkeit, um diese Kosten zu minimieren, sehe ich nur noch in einer Dollarschwäche, damit den Bondhaltern nicht viel abgegeben würde. Gleichzeitig würden die Amis den Aktienverkäufer eins auswischen, wenn jetzt die Aktienmärkte auch noch abgingen.

Das Gold ist aber schon mal auf $ 1972 gestiegen und hält sich aktuell bei $ 1970 auf. Sollte es heute noch auf $ 2000 steigen, dann könnten definitiv alle Dämme brechen. :mrgreen:
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Re: Gold

Beitragvon Leser » Fr Okt 20, 2023 10:35 am

Gold ist jetzt schon auf $ 1982 gestiegen und handelt jetzt auch dort rum. Nach den gestrigen Aussagen von Powell stieg es vom Stand $ 1955 auf $ 1977 hoch und seither geht es immer weiter rauf. :mrgreen:

Powell hat gestern gesagt, dass die FED angesichts der Risiken und der bisherigen Zinserhöhungen vorsichtig vorgehen wird. Er sieht die stark gestiegenen geopolitischen Spannungen als Schlüsselrisiko für die globale Wirtschaft. Damit hätte er es belassen sollen!

Aber dann sagt er gleichzeitig, dass "zusätzliche Beweise" für eine starke Wirtschaft eine Anhebung rechtfertigen könnten, aber das Ausmass einer weiteren Straffung und die Dauer der Beibehaltung der restrektiven Geldpolitik von den Daten, den Aussichten und der Risikobilanz abhängen würden.

Mit solchen widersprüchlichen Aussagen verschlimmert er die Situation nur noch. Einerseits sagt er, dass die Risiken erheblich seien und die bisherigen Zinsanhebungen bereits ihre Wirkung entfalten, andereseits schliesst er weitere Zinsanhebungen nicht aus, wenn zusätzliche Beweise für eine starke Wirtschaft kämen. Von welcher starken Wirtschaft hat er da gefaselt?! Einzig und allein der vermeintlich "gute" Arbeitsmarkt sieht oberflächlich gut aus, alles andere ist mehrheitlich auf Plandemie- und Bankenkrisenniveau gefallen.

Ich weiss nicht, was der Markt letztendlich daraus machen wird, aber solch katastrophale sich widersprechenden Aussagen helfen überhaupt nicht und die Wirtschaft wird nur noch schlimmer werden. Vermutlich wird Powell mit solchen schwachsinnigen Aussagen erst aufhören, wenn die Wirtschaft in die Depression gestürzt sein wird. Dieser Schwachkopf sollte schleunigst von seinem Posten entfernt werden, da ich selten so einen inkompetenten und schlechten Kommunikator gesehen habe.

Entscheidend wird für die nächste Zeit wird sein, auf welche Aussage der Markt mehr Gewicht legen wird. Wenn er das Gewicht auf die Risiken, die längstens rückläufige Wirtschaft, welche der Powell (noch) nicht sehen will und auf die daraus eher zu erwartenden Zinssenkungen legt, dann könnten die Aktienmärkte paradoxerweise steigen, sowie auch das Gold und der Dollar müsste kräftig abstürzen.
Sähe der Markt es anders, dürfte es zu Abstürzen am Aktienmarkt, Zinsexplosionen usw. kommen, was aber dem Gold so oder so nützen wird und es neue Allzeithoch anpeilen dürfte.

Aktuell weiss der Markt noch nicht richtig, was er tun soll, weshalb es in den ersten Tagen zu erratischen Ausschlägen kommen kann. Aber es wird sich deutlich zeigen, sobald die Aussagen verdaut worden sind und er sich für eine Richtung entschieden haben wird, wird es zu einer sehr starken Bewegung kommen! Hier werden sie nicht bleiben. Es wird noch von beiden Seiten gezogen, aber dann wird es langsam in die entsprechende Richtung gehen, für welche sich der Markt entschieden haben wird. Das dürfte sich dann langsam beschleunigen und am Ende dürfte es zu einer der heftigsten Bewegung über mehrere Tagen führen, die wir in letzter Zeit gesehen haben werden. Warum? Weil dann viele Marktteilnehmer sich umdisponieren und ihre Position bereinigen müssen.

Wie ich in den letzten Wochen schon mehrfach geschrieben und erläutert habe, die US-Wirtschaft läuft alles andere als rosig, der Häusermarkt ist fast schon zum Erliegen gebracht worden und hat Werte wie nach der Immo-, Finanz- und Plandemiekrise erreicht. Ottonormalverbraucher muss mehrere Jobs ausüben, um über die Runden zu kommen, die Lebenshaltungskosten sind explodiert und die normalen Einkommen sind kaum gestiegen. Die horrenden Zinskosten sind nicht tragbar und werden den Banken, dem Staat und dem Ottonormalverbraucher noch um die Ohren fliegen. Immerhin erkennt die FED die Risiken, die von den geopolitischen Spannungen ausgehen, die zu allen Problemen noch hinzukommen und die Bilanz der USA nur noch mehr belasten wird. Eine robuste Wirtschaft sieht anders aus.

Gold könnte nächsten auf $ 2000 und darüber steigen, wenn es so weiter macht. Knapp über $ 2000 ist aktuell auch der Aufwärtstrend seit November 2022 :!: wieder in greifbarer Nähe und es wäre der Hammer, wenn es den auch wieder aufnehmen könnte. Charttechnisch sind einige Indikatoren im daily gerade erst in die überkaufte Zone gestiegen, im weekly sind sie erst über die neutrale Zone gestiegen. Das bedeutet, dass es a) noch genügend Luft nach oben hat, bis alles wirklich überkauft ist und b) es zudem auch lange überkauft bleiben kann. ;)
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Re: Gold

Beitragvon Dilbert » Fr Okt 20, 2023 3:48 pm

Der Powell ist ein armer Chaib - quasi: Er ist letztlich derjenige, der den Politikern den Leistungsausweis/Spiegel vorhalten muss... Nur - kein einziger Politiker erkennt sich selber in dem Spiegel, jeder sagt: "Das ist doch nicht ein von mir geschaffenes Problem - das müssen Vorgänger und natürlich die politischen Gegner gewesen sein!" :lol:
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Re: Gold

Beitragvon kosh » Fr Okt 20, 2023 7:12 pm

Vermutlich wird Powell mit solchen schwachsinnigen Aussagen erst aufhören, wenn die Wirtschaft in die Depression gestürzt sein wird. Dieser Schwachkopf sollte schleunigst von seinem Posten entfernt werden, da ich selten so einen inkompetenten und schlechten Kommunikator gesehen habe.

M.m.n. erklärt es wenig, Powells Verhalten / Äusserungen mit Dummheit / Inkompetenz zu erklären. Der Westen braucht diesen KRIEG, ergo bereitet er den Boden auf allen Kanälen vor, auch auf dem FED-Kanal, deren Einsitz in der BIZ nicht unterschätzt werden sollte. Ziel ist alles Russland / China anzuhängen, um der westlichen Bevölkerung "glaubwürdig" :mrgreen: zu erklären, dass unsere Söhne und Töchter nun für das höhere ZIel "Demokratie und Freiheit" :mrgreen: geschlachtet werden müssen - alles wird GUT. Solche Phasen der Geschichte des Systems Homo sapiens kann man nicht rational erklären, es geht jetzt nur darum, die Emotionen des Schlachtviehs auf die eigene Seite zu ziehen.

In meinen Augen legt Powell einen Stein auf den anderen, um eben diese Entwicklung zu unterstützen. Ja @Dilbert, es könnte sein "Powell ist ein armer Chaib", aber es nicht so, dass er nicht die Wahl gehabt hätte. Selbst jetzt noch könnte er seinen Rücktritt einreichen. Immerhin hat er einen berühmten Namensvetter, Colin Powell, der nach seinem Abgang aus dem politischen Geschäft die Grösse hatte, die Geschichte mit der Power-Point-Präsentation vor der UNO als grössten Fehler seines Lebens zu bezeichnen. Vielleicht ist Powell also kein "armer Chaib", sondern einfach nur ein ganz gewöhnliches Astloch mit den üblichen Psychopatenqualitäten unter Entscheidungsträgern. Nicht vergessen, wir leben im Hystericum, in der letzten Phase der Dekadenz des Kolonialismus, im Imperium Americanum.

Gerade wurde ich dazu aufgefordert, doch für heute Schluss zu machen. Dem will ich nachkommen, wer weiss wie lange dazu noch Gelegenheit ist :cry:

Grüsse
kosh
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Re: Gold

Beitragvon Dilbert » Mo Okt 23, 2023 11:35 am

So ein Ansatz zu ebendiesem Themenkreis, abgekupfert aus goldseiten.de, Christian Vartian, 22.10.2023:

These (gekürzt und in eigenen Worten): Deflationsimport dank Globalisierung ist gestört, weil viele Probleme wie Mangelteuerung durch Kampfhandlungen, Handelsabbruch, Energieembargopreiswirkungen, Weizenhandelsstörung, Futtermittelversorgungsstörung ... darum: Auswirkung sickern jetzt in Wirtschaft... alles, was nicht importiert werden kann (Immos, Gold) verteuert sich. Diese abfedernde Wirkung des Defla-Importes wird sich weiter verringern... und wir werden aggressivere Infla wahrnehmen.
Stellte sich also Erkenntnis ein, dass wir hier nicht wirklich Infla haben - sondern schlicht eine gröbere "Preissockel-Verschiebung" - dann - festhalten! - müsste sich eigentlich die Erkenntnis einstellen, dass just mit "höheren Zinsen", sich diese "Infla" NICHT bekämpfen lässt. (((eigene Anmerkung: lustigerweise ist es ja vor ein paar Jahren ja auch nicht gelungen, via tieferer Zinsen, die Infla anzukurbeln... - zumindest nicht direkt... )))

und jetzt Zitat: "Die wirklich spannende Frage ist nicht, ob die US-Zentralbank das weiß, spätestens seit der Aussage von Powell ist klar, dass sie es weiß. Die spannende Frage ist, warum er es jetzt sagt, denn: Damit zerfällt die Logik der Teuerungsbekämpfung unter der falschen "Inflationsbekämpfungsflagge" ins Nichts."

Oder in einen Satz gepackt: Was, wenn die Noten-/Zentralbanken dieser Welt vielleicht gar nicht steuern (können), was sie glauben zu steuern? :roll:
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Re: Gold

Beitragvon kosh » Mo Okt 23, 2023 2:47 pm

Was, wenn die Noten-/Zentralbanken dieser Welt vielleicht gar nicht steuern (können), was sie glauben zu steuern?

Inflation gemäss wiki ...
Inflation, auch Preissteigerungsrate oder Teuerung, bezeichnet den Anstieg des allgemeinen Preisniveaus einer Ökonomie.

Ich verstehe nicht viel von Ökonomie, aber das ist definitiv falsch. Inflation wurde definiert als Aufblähung der Geldmenge, ergo ist Deflation die Schrumpfung Geldmenge. Das und nichts anderes können ZBs in Pi mal Daumen steuern.

Die Aufblähung der Preise können ZBs nur dann steuern, wenn das unter gegebenen Umständen durch Steuerung der Geldmenge möglich ist, sprich wenn ein aufgeblähte Geldmenge ursächlich die Preise aufgebläht hat. Aber das ist wie Vartian schreibt, eben nicht der Fall, er spricht von Mangelteuerung und am Reigen seiner Bsps. gemessen handelt es sich um eine gewollte, absichtliche, oder um das allereinzigste Instrument einer ZB im Kern zu verfehlen um eine wirtschaftspolitisch vorsätzliche durch ...
... Kampfhandlungen, Handelsabbruch, Energieembargopreiswirkungen, Weizenhandelsstörung, Futtermittelversorgungsstörung...
... Aufblähung der Preise. So doof kann kein ZB-Chef sein, wenn er das allereinzigste Instrument, das ihm überhaupt z.V. steht, schlicht nicht versteht. Jeder ZB-Chef hat nur einen einzigen Steuerknüppel: Zinsen runter oder rauf, sprich Handgelenk mal Pi Geldmenge aufblähen oder schrumpfen.

Aber, die Blähungen der Verzweifelten Staaten gehen munter weiter:
Am 18. September dieses Jahres überstieg die Gesamtverschuldung der USA erstmals 33 Billionen Dollar. Exakt einen Monat später beliefen sich die gesamten US-Schulden auf 33,649 Billionen Dollar.

Zum Vergleich:
Der Bund hatte Ende 2022 Schulden von 120 Milliarden Franken. Dies entspricht einer Schuldenquote von 15,6 Prozent des BIP. Für den Gesamtstaat (Bund mit Kantonen und Gemeinden) beträgt die Maastricht-Schuldenquote per Ende 2022 27,6 Prozent des BIP.

Die US machen z.Z. pro Jahr >10x [Korr. - rechnen sollte man können: >60x] soviele Neuschulden wie der Bund insgesamt überhaupt hat. Daraus ergeben sich für mich erkleckliche Perspektiven: Inflationär hat die NB noch sehr viel Luft nach oben, sprich Zinssenkungspotential zuhanden ausgabenfreudiger Politiker, um den CHF zu schwächen. Dafür muss sie nur den allereinzigsten Steuerknüppel bedienen, den sie hat.

aprospos Gold
JP-Morgan-Goldhändler gehen ins Gefängnis, während JP Morgan von der DoJ-"Strafbank" verschwindet

Das A-Team geht, Weg frei für das B-Team. So funkioniert Freier Markt a l'Americaine. Ja, dieser Markt ist frei, ergi funktioniert er wie in den Lehrbüchern und PRedigten, nämlich gemäss den real gelebten Freiheitsgraden: Manipulieren bis der Arzt kommt, darauf ein passendes Medi und weiter geht's. So lange, bis die Marktphysik übernimmt, oder so lange, bis man alle Hebel umgestellt hat und man der Marktphysik freien Lauf lässt. Es gibt keine schlechte Börse, nur schlechte Positionierungen.

Grüsse
kosh
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Re: Gold

Beitragvon Dilbert » Di Okt 24, 2023 9:59 am

kosh hat geschrieben: Es gibt keine schlechte Börse, nur schlechte Positionierungen.


ja - erinnert mich schwer daran, dass es bekanntlich ja auch kein schlechtes Wetter gibt - nur schlechte Bekleidung ;-)

Und welches ist denn die gute Positionierung?

Man könnte auf übergeordnete Bewegungen, die man erwartet setzen ... die aber (so erwarte das zumindest ich)
1. dauern können weil sie ...
2. nicht einfach tatenlos zugelassen werden.

==> Frage: Welche Dinge werden auf Teufel komm raus NICHT den Marktkräften überlassen? Dort geht die Post vermutlich ab.
Ich meine - z.B. Gold. West und Ost scheinen ein gewisses Interesse an Gold zu haben - obwohl es ja so einige "Nachteile" hat. Ich erwarte also, dass es KEINEN Plan der einen oder anderen Seite gibt, Gold einfach sinnlos zu einem non-value zu machen. Gold muss vielmehr mindestens im Rahmen der globalen Fiat-Probleme mitwachsen (sonst verliern alle). ==> Gold kommt also m.E. einfach gut.

Bei Dollar etc. wird die Sache für meine Denkleistung allerderdings schon zu komplex(?). Let's face it - die Rechnung dass China auf Teufel komm raus und möglichst sofort einfach den USD implodieren lassen will - greift zu kurz. Die Idee, dass die exorbitante Verschuldung die USA / des USD subito erdrücken - scheint auch nicht der Fall zu sein - was mich seit 20 Jahren verwundert. Darum sind da m.E. viele Regelspiele (natürlich von allen Seiten!) am Werk. Und so erleben wir einen starken Dollar... bei wahnwitziger USD-Verschuldung.
Irgendwie nicht aus dem Kopf geht mir dabei das von @kosh schon mehrfach erwähnte: Russland/China (oder vielleicht sogar BRIC?) müssen eigentlich gar nix tun ausser abwarten... bis sich USA/Westen selbst demontieren. Nur - dazu wird sich "Westen" wohl noch des oben erwähnten "2. nicht einfach tatenlos zulasssen" erinnern... und vielleicht den von @kosh erwähnten Opfergang antreten: Alles in die Schlacht für Demokratie und Freiheit werfen?

Verrückt: An das Zustandekommen grosser Pläne (geplant, Absprache, Einigkeit) kann ich irgendwie immer noch nicht glauben. Nur ist das gem. jüngerer Ereignisse ja gar nicht mehr nötig: Vorpreschende Staaten, die andere mit irgendwelchen Aktivitäten unter alternativlosen Zugzwang setzen - so können grosse Vorhaben ohne jede Vorwarnung, ohne jede Absprache angeshoben werden. Siehe z.B. Russland/Ukraine, Hamas/Israel. Müssen nur noch wenige Schauplätze zusätzlich vom Hocker gerissen werden (z.B. Fernost, Balkan, Afrika) - und der "Westen" überlupft sich finanziell an der "Werte-Verteidigung" resp. Wahrung des status quo - ohne auch nur das Geringste dabei gewinnen zu können! Das wäre dann wieder @koshs "Opfergang" - zu dem man alternativlos eingeladen ist.
Spannende Zeiten voraus!

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Re: Gold

Beitragvon kosh » Di Okt 24, 2023 3:11 pm

Und welches ist denn die gute Positionierung?

Am Bsp. @Lesers: für ihn spielt es keine Rolle, ob ein Währungspaar steigt oder sinkt, für ihn ist nur die Positionierung ausschlaggebend: long oder short. Wenn er richtig liegt, ist seine Positionierung gut, anderenfalls schlecht.

In vielerlei Hinsicht sind reine Long-Strategien scheinbar einfacher zu handhaben, aber sie "verbrauchen" auch mehr Zeit, die man erfahrungsgemäss nicht im Überfluss hat. Trotzdem hatte ich noch nie eine Short-Position, obwohl grottenschlechtes Management genauso lukrativ sein kann ein gutes, v.a. wenn es vorher zu Höchstkursen führte. Natürlich können auch die Umstände zu lukrativen Abstürzen führen, siehe Everybodys Darling Lonza von 600.- auf 330.- in 3,5 Monaten, allein 100.- minus in den letzten 2 Wochen. Lonza wäre ein super Investment gewesen - short. Für Goldhalter etwas zu hektisch. :mrgreen:
Man könnte auf übergeordnete Bewegungen, die man erwartet setzen ... die aber (so erwarte das zumindest ich)
1. dauern können weil sie ...
2. nicht einfach tatenlos zugelassen werden.

Ein 30bio Schwarzes Sparschwein ist ein kolossales Instrument, welches aber nur dann völlig Blackbox ist, wenn man es sowohl im Zeitraum der Mästung wie auch bei dessen Schlachtung ignoriert. Das JP-Bauernopfer ist m.M.n. nur die Oberfläche zum wirtschaftlichen Pendant von "die Politik ist die Kunst des Möglichen". Alles was möglich ist, wird auch geMACHT - legal, illegal, scheixxegal. Deshalb halte ich dieses Sparschwein für realistisch und wofür werden Sparschweine gebraucht: Falls man es mal braucht, zB. in Notzeiten? Der clevere Sparer fängt rechtzeitig an zu sparen, die cleversten Sparer sorgen dafür, dass es in Zeiten der Not auch etwas wert ist - "nicht einfach tatenlos"
Ich erwarte also, dass es KEINEN Plan der einen oder anderen Seite gibt, Gold einfach sinnlos zu einem non-value zu machen.

Davon gehe ich auch aus. So wie es aussieht, wandert Gold von Ost nach West, ergo hat auch Ost ein Interesse an einer guten Positionierung - buy low, sell high. Hier kommt West dem Ost entgegen - short. Und wer weiss, früher verkuppelte man Söhne und Töchter, um Synergien zu schaffen.
Let's face it - die Rechnung dass China auf Teufel komm raus und möglichst sofort einfach den USD implodieren lassen will - greift zu kurz.

Dein Banker hat Dir in anderen Worten erklärt: 50cents pro USD in 10a ist eine gute Positionierung. Was er m.M.n. nicht offen gesagt hat: Es gibt immer wieder Zeiten, in denen gewinnt, wer weniger verliert. Mit 5% verliert man weniger als mit 1%.
Darum sind da m.E. viele Regelspiele (natürlich von allen Seiten!) am Werk. ... vielleicht sogar BRIC ...

Erst unlängst wurde ich darauf hingewiesen, dass die BRICS von GS vor rund 20 Jahren erfunden wurden, also vom Westen. Wer diese Botschaft verstanden und viel Geld zu verwalten hatte, der konnte sich 20 Jahre darauf vorbereiten. Z.B. Gazprom lief wie geschmiert (Dividenden!), stürzte kurz ab und läuft immer noch oder wieder wie geschmiert. Wer viel Geld hat, braucht z.Z. keinen Zugriff auf seinen Anteil, wobei ich mir sicher bin, dass er trotz Sanktionen über Bande Zugriff darauf hat. Irgendein Südafrikaner hat sein Vermögen mit Tencent (o.ä.) geMACHT. Das sind aber nur Beispiele, die mir spontan in den Sinn kommen.

Fazit: Ich warte seit über 20 Jahren auf den Niedergang des Imperium Americanum - "übergeordnete Bewegungen können dauern". Eine Marktlücke, gestern aufgeschnappt:
Wir veröffentlichen einen wöchentlichen Newsletter, Voltaire, internationale Nachrichten, für alle, die das Ende der westlichen Hegemonie und den Übergang zur multipolaren Welt live verfolgen wollen.

Rom zerfiel zwar auch nicht an "einem Tag", aber heute dürfte es schneller gehen. Du schreibst
An das Zustandekommen grosser Pläne (geplant, Absprache, Einigkeit) kann ich irgendwie immer noch nicht glauben.

Die grossen Pläne gibt es, sind sogar nachzulesen, z.B. die Heartland-Theorie. Die Frage ist aber:

a) inwiefern sie in die PRaxis umsetzbar sind - inkl. 2 Weltkriegen sind sie bis in die Ukraine vorgerückt (Rappe um Rappe git au ä Zipfelchappe).
b) inwieweit die Planer sich über das Vorgehen einig sind.

Immer wieder flackert Streit an die Oberfläche, was mir sagt, dass mindestens 2 Fraktionen um die Deutungshoheit (vs Einigkeit) kämpfen, was angesichts unserer sozialen Evolution Wettbewerbsvorteile erzeugen kann, wenn man sie nutzt. Absprachen gehören zum A und O höher entwickelter sozialer Lebewesen, vgl. Löwen oder Schimpansen bei der Jagd. Jede gute Verschwörungstheorie befasst sich mit VerschwörungsPRaxis, die noch nicht (vollständig) an die Oberfläche durchgedrungen ist. Dabei leisten Muster eine gute Hilfe.
Nur ist das gem. jüngerer Ereignisse ja gar nicht mehr nötig: Vorpreschende Staaten, die andere mit irgendwelchen Aktivitäten unter alternativlosen Zugzwang setzen - so können grosse Vorhaben ohne jede Vorwarnung, ohne jede Absprache angeshoben werden. Siehe z.B. Russland/Ukraine, Hamas/Israel.

Gaza ist zwar kein Staat, aber die Hamas scheinbar vorgeprescht. Dummerweise ist die Hamas Israels Baby vs PLO und Iron Dome wurde zur Überraschung aller auf Geheiss der Regierung verlassen vorgefunden - "observe the plans within plans within plans":
Der andere völlig unPRovozierte, terroristische Überfall: Um seine Interessen zu vertreten, musste Russland nach Jahren diplomatischer US-PRovokationen den Fehdehandschuh aufnehmen, aber es spielte nur eine unbefriedigende Variante, die militärische Spezialoperation zuhanden der Metzgerei Kiew.
Der nächste Schauplatz: China interessiert sich nur mässig für die US-PRovokationen und antwortet de facto mit technologischer Autarkie. Der Westen hat halt noch keinen nützlichen asiatischen Idioten gefunden, der sich für ihn konventioniell verheizen lässt.
Jetzt kommt halt eine dritte Front ins Spiel, ein klassischer konventioneller KRIEGsschauplatz mit erwünscht einseitig atomarer Option für "unsere Hurensohnstrategie".
Vormals wurde die UdSSR ausgeblutet, noch früher hat es Indien und China erwischt. Heute steht der Westen auf dem Menü, um Zeit zu gewinnen, offerieren die US Europa zur Vorspeise. Der Hauptgang dürften die vom Westen kontrollierten internationalen und nicht reformierbaren, geistig hochgradig korrupten Institutionen sein, auf den Dessert - die US - wird in weiser Voraussicht verzichtet, obwohl der Burggraben rund um den Hegemonen auch in die andere Richtung funktioniert. Denn sowenig Russland an der Verwaltung einer unkontrollierbaren Rest-Ukraine interessiert ist, sowenig sind Russland / China an den US interessiert. Abgesehen davon, dass sich die US nach ihrem Armageddon immer noch auf dem Planeten Erde befinden.
... der "Westen" überlupft sich finanziell an der "Werte-Verteidigung" ...

Danach sieht es aus und für jeden, der seine Tücher ins Trockene gebracht hat, ist das eine Win-Win-Situation, falls er überlebt. Um den PRozess zu beschleunigen, lässt der Westen resp. der Verwaltungsrat durch sein technokratisches Management höchstgradig offiziell politische Werte feil bieten wie Demokratie- und Freiheits-Willkür, Menschenrechte à la carte, asymmetrische Gerichtsbarkeit, Vertragsbrüche wie es mir gefällt etc. etc., m.a.W. ganz grosses Welttheater durch scheinbar dumme Technokraten. Dazu kommen wissenschaftliche Errungenschaften wie das CO2-Fake, welches für sich allein Ressourcenfehlallokationen von geschätzt 150bio einbringen soll - Stand heute.

M.a.W., es scheint de facto schnurz-piep-egal zu sein, was das System Homo sapiens PRoduziert, Hauptsache es PRoduziert und verbraucht in Gewinn bringender Weise. Z.B. Munition in KRIEGszeiten: PRoduziert, geliefert und puff.
... ohne auch nur das Geringste dabei gewinnen zu können!

Der Westen muss auch rein gar nichts gewinnen: Eine zu melkende Kuh muss dem Bauern nur Milch liefern, oder Fleisch. Um das zu erreichen, muss sie von Zeit zu Zeit kalben. Der Zweck heiligt die Mittel.

Grüsse
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Re: Gold

Beitragvon Leser » Do Okt 26, 2023 8:55 am

Genau so ist es kosh, mir ist es grundsätzlich egal, ob es rauf oder runter geht. ;)

Was mir aber nicht egal ist und wo ich öfters falsch liege, sind die Annahmen, weshalb etwas rauf oder runter geht. Dass Gold rauf geschossen ist, war abzusehen, dass aber Silber nur 1:1 mitgestiegen ist, nicht. Da hätte ich mit mindestens Faktor 2 gerechnet, d.h. er hätte auf wenigstens $ 25-26 steigen müssen. Es ist, wie es ist.

Wie weiter? Gold ist stark und hält sich aktuell wieder um $ 1985 auf, nachdem es zwischenzeitlich vom letzten Hoch auf nur $ 1953 konsolidiert hat. Ein gutes Zeichen, um den nächsten Schub loszutreten, der ihn diesmal auf über $ 2000 steigen lassen könnte.
Die einzigen Störfaktoren sind m.M.n. der Aktienmarkt und der Dollar, welche nicht mehr korrelieren.

Heute steht die EZB-Entscheidung an, die Aufschluss geben wird, wie es weiter gehen kann.
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Re: Gold

Beitragvon Dilbert » Fr Okt 27, 2023 12:02 pm

Mal was anderes - auch "goldiges" - vielelicht hat ja jemand eine Idee?

Angestachelt durch einen heutigen Bericht auf goldseiten.de (dass die Chinesen-Banken nicht mehr am Goldfixing dabei sind...) - ist bei mir wieder eine uralte und unbeantwortete Frage aufgetaucht.

Ich verstehe durchaus, dass es einen zuverlässigen Goldpreis braucht, auf dessen Basis "man" (z.B. Bankprodukte, Verträge) arbeiten kann. Ich sehe auch, das es Gold in diversesten "Aggregatszuständen" von "noch im Boden" über physisch, in Eigentum oder Besitz, bis hin zu reinem Papier-Gold oder "Fiat-Gold" gibt. Auch kann ich mir wohl einige der damit verbundenen Problematiken ausmalen. So weit so klar.`

ABER - wieso um alles in der Welt müssen im Jahr 2023 immer noch ein paar Banken (die niemals den ganzen Markt abdecken) täglich 2x den Kopf zusammenstrecken... quasi anhand einer Teilmarktbetrachtung am Ring einen Preis aushandeln? Wieso funktioniert das nicht einfach digital - weltweit - und damit permanent - wie z.B. FX?
Mit der Grösse resp. Kleinheit des Goldmarktes kann m.E. auch nicht argumentiert werden - Shares des Unternehmens x bilden ein viel kleineres Biotop - das auch "gnadenlos" dem Markt überlassen wird.

Also: Wieso wird das Goldpreisfixing so gemacht, wie es gemacht wird? Hat jemand eine Idee/Antwort?

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