Am Donnerstag hat der EURUSD noch bei 1.0910 geschlossen, nachdem er vom neuen Hoch 1.1033 gefallen ist. Am Freitag hat er nicht nur den 20er Schnitt (1.0842) durchbrochen, wo er erstmals seit dem 6. Januar wieder darunter fiel, er ist auch unter der Widerstandszone 1.0830/60 gefallen, zudem noch unter 1.08 und hat beim Tages- und Wochentief 1.0792 geschlossen.
Die Indikatoren (RSI, MACD usw.) hielten sich seit Mitte November immer im oberen Drittel auf und waren praktisch die ganze Zeit in der überkauften Zone und zum Teil im extremen Bereich. Dabei divergiert der MACD und auch andere Indikatoren schon seit Dezember nach unten. Sie alle haben seit Donnerstag zum Teil steil nach unten gedreht, aber sie alle haben auch noch sehr, sehr viel Luft nach unten, da sie noch weit entfernt vom überverkauften Bereich stehen.
Auch hier vergleichen wir kurz die aktuelle Situation mit der spiegelverkehrte von Anfang November. Da schoss er auch von 0.9730 über den 20er (0.9844) und den 50er (0.9878) auf 0.9960, um danach innert zwei Wochen weiter auf 1.0480 zu schiessen, womit er insgesamt 750 Pips gemacht hat, dabei allein von Freitag auf den nächsten Freitag 634 Pips! Das nehmen wir später als Massstab.

Jetzt ist es sehr wichtig zu verstehen, warum er überhaupt gestiegen ist, so wie alles andere auch. Das EURUSD war drauf und dran wieder auf die Jahrestiefstände zu fallen, da am 2. November die FED die Zinsen nochmals stark erhöht hatte und auch kundgetan hat, dass sie weiter anheben würde und dann die Zinsen lange oben bleiben werden, bis die Zielinflation usw. nachhaltig erreicht würde. Aber da der Powell kein besonders guter Kommunikator ist, wie wir mittlerweile feststellen konnten, glaubte der Markt, mich eingeschlossen, sie würde bald die Zinsanhebungen stoppen, vielleicht schon im Dezember nicht mehr erhöhen und im Frühling, spätestens im Sommer schon wieder die Zinsen senken, zudem auch noch QE wieder fortführen! Die FED hat das niemals gesagt und auch nie nur im Ansatz in Aussicht gestellt, da die Makrodaten das allesamt auch nicht hergaben und auch jetzt nicht hergeben. Aber nach nur einem Tag Bedenkzeit war der Markt plötzlich überzeugt, dass die FED bald kippen würde und die Psychologie hat sich da schlagartig gedreht, der EURUSD fing an, ab Freitag, 4. November, in die Höhe zu schiessen. Sämtliche Versuche von FED-Mitgliedern den missverstandenen Standpunkt der FED klarzustellen, wurden vom Markt bis letzte Woche überhört und ignoriert. Jeder Zehntel Punkt bei den Makrodaten weniger als erwartet, wurde vom Markt euphorisch als Bestätigung für ihre falschen Annahmen und Hoffnungen betrachtet. Das ergab einfach keinen Sinn!
Jetzt hat die Psychologie schlagartig nach unten gedreht und verglichen mit der Situation vom November, müsste nun der EURUSD dieselbe Bewegung nach unten vollziehen, was er damit schon angefangen hat, besonders weil dieser auf falsche Annahmen beruhte. In der Regel passiert das früher oder später bei allen Anstiegen, die substanzlos sind, was ganz besonders im EURUSD der Fall ist. Die Geschichte zeigt einfach, dass wenn die Psychologie schlagartig gedreht hat, der EURUSD in den ersten Tagen immer rasant die grössten Bewegungen gemacht hat. Wenn wir die Bewegung vom November als Massstab nehmen, läge das 1. Ziel demnach bei um 1.04, da er jetzt schneller fallen könnte, als er gestiegen ist. Warum? Eben wegen dem substanzlosen Anstieg und der gedrehten Psychologie! Er könnte auch gleich auf 1.03 fallen, wo dort rum auch der 200er Schnitt läge.

Das alles könnte schon nächste Woche gemacht werden, weil a) der Anstieg auf falschen Annahmen beruhte und b) jetzt das erkannt wurde, dadurch die Psychologie schlagartig gedreht hat.

Die Fibo-Retracments liegen bei 1.0679 (23.6er), 1.0461 (38.2er), 1.0284 (50er) und 1.0107 (61.8er), das eigentlich mein Hauptziel wäre.
