@Premium
Zukunft zu definieren ist eine schwierige Sache und ich bin da so gut resp. schlecht wie die meisten anderen, vielleicht sogar unterdurchschnittlich
Immobilien können ein Ausweg sein, wenn man abschätzen kann, wo einem nicht die Enteignung in der einen oder anderen Form droht, abgesehen davon, dass auch ein funktionierender Markt enteignend wirken kann. Selbstbewohnt haben wir aber schon und die Schweiz dürfte noch im Rahmen des Erträglichen agieren. Dennoch wird dieser Tage über Eingriffe in Privatverträge diskutiert. Für mich ziehe ich den Schluss: Wenn überhaupt, kommen PRioritär Eingriffe ins Mietrecht zu Lasten der Vermieter. Soviel Immobilität brauche ich nicht im Portfolio.
Z.Z. bin ich in AMS drin. Vielleicht die falsche Wahl, aber ich suche nach Managements, die geliefert und nicht gelafert haben und da steht in Sachen Wachstum AMS bei mir ganz vorne. Ausserdem sind sie erfahren bei der Integration von Zukäufen, was nicht jede Firma von sich behaupten kann. Wichtig finde ich die Aussicht auf möglichst grosse Marktanteile in Zukunftstechnologien, von denen ich mir einbilde (!!!), dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit kommen werden. Ich verfolge z.Z. die Streiterei im Cashforum und auch wenn ich kein Fan der Ausdrucksweisen bin, komme ich nicht umhin den visionären Argumenten ein grösseres Gewicht beizumessen. Angeblich soll sogar Warren Buffet AMS entdeckt haben. Das wäre mal ein Novum in meiner durchzogenen Bilanz. Trotzdem dürfte AMS noch eine Weile wilder Spekulation ausgesetzt bleiben.
Eine erste Position habe ich in KURN genommen, weil ich der Meinung bin, dass man mit dem Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt der Knochenersatzprodukte - theoretisch (!!!) - gar nicht anders kann als zu wachsen und der Kurs seit geraumer Zeit einen Boden über 1.50 gebildet hat. Kurz vor Corona ging's sogar in Richtung 3.-, weil absehbar die ersten Umsätze generiert wurden. Hier wäre der Marktanteil bei 100%, sollte sich das Managment keine gröberen Fehler erlauben. Klar muss man abschätzen, ob Patienten aus Geldmangel sich lieber selbst Knochen spenden wollen, aber 2 Operationen sind nunmal auch teurer als 1.
Ausserdem bin ich bei OERL drin. Hier sieht man deutlich, dass das mit der Zukunft zwar "eindeutig" aussehen kann, aber wenn der Markt das anders sieht, läuft's eben gegen die eigene Position. Oberlächentechnologie bringt völlig neue "Materialien" ins Spiel. 3D-Druck müsste eigentlich mit herkömmlichen Produktionsverfahren aufräumen, aber vorerst lohnt sich das wegen der langsamen Drucker wohl nur bei kleinen Stückzahlen. GE z.B. druckt Teile von Flugzeugtriebwerken, für die sie vorher 150 Einzelteile zusammensetzen mussten. Im Effekt wird alles stabiler und leichter. Nach und nach müsste sich das Verfahren in der gesamten produzierenden Wirtschaft ausbreiten. Negativ zu Buche schlägt bei OERL auch der Russenmalus, von dem ich hoffe, dass der sich eines Tages in Luft auflöst, was die Aktie zusätzlich nach oben drücken sollte.
Was Technologien betrifft, beobachte ich einige Werte mehr. Z.B. halte ich VACN für eine gute Firma, war auch eine Weil dabei, aber mir ist schleierhaft, wie sie bei ihrem Weltmarktanteil (70%) Wachstum generieren wollen.
Evt. wäre SIKA noch eine Idee, weil je länger je mehr geklebt wird - Autos, Brücken, etc. etc. Neulich hat man sogar kommuniziert, in der Autobranche Marktanteile dazu gewonnen zu haben, trotz Krise.
Als Gegenbeispiel habe ich z.B. versucht ZURN im Tief abzufischen um Sicherheit ins Depot zu bringen, habe aber bald gemerkt, dass der Markt klemmt. Der wird schon wissen warum. Auch wenn ich nach wie vor vom Management überzeugt bin, habe ich gestern z.B. einen Anhaltspunkt aufgeschnappt, der sogar extrem gegen Versicherungen spricht. Wenn nur die Hälfte davon eintrifft, hat die
Allianz noch einen weiten Weg nach unten vor sich. Das dürfte den ganzen Versicherungssektor betreffen, aber auch kaum isoliert von anderen Branchen bleiben. Insbesondere die Banken werden sich weiter mit dem Problem der neuen Billigstkonkurrenz herumschlagen müssen, ganz zu schweigen vom Potential der Blockchain, welche uns ermöglichen sollte, dass z.B. wir beide unsere Aktien direkt (ver-) handeln und das zu einem Bruchteil der heutigen Kosten und sehr viel schneller. Aber das ist nur eine einzige denkbare Vertragsanwendung, auch Versicherungen lassen sich via Blockchain abschliessen, was eine mögliche Zukunft der Allianz erklären könnte.
Im PRinzip kann jeder Vertrag mit klaren Bedingungen durch Blockchainlösungen ersetzt werden - z.B. Autoleasing. Ich denke auch hier, (sich selbst überwachende) Smart Contracts werden kommen so sicher wie das Amen in der Kirche, weil man extrem bei den Mitarbeitern sparen kann und somit den grössten Kostenblock auf das nächst mögliche Minimum reduziert.
Aber auch diese Technologie wird wahrscheinlich langsamer eintreffen als ich mir ausmale, v.a. auch deswegen weil die Anbieter der Vorgängertechnologien noch eine Weile die Illusion aufrecht erhalten wollen, Blockchain ginge nicht ohne sie. Das ist nachvollziehbar, aber ebenso wohin die Reise geht.
Die Mutter aller Kreditbomben dürfte u.a. auch das Ende der „Zinsen“ sein. Auch und gerade in den Schwellenländern.
Wer wenig hat, kann nur wenig verlieren, abgesehen vom eigenen Leben. Ausgerechnet Schwellenländer sind stark im informellen Sektor, der von unseren PRoblemen viel weniger betroffen sein wird, wenn wir sie nicht wie bisher mit KRIEGen überziehen, um uns wie Baron Münchhausen aus dem Sumpf zu retten. Gegenüber Schwellenländern sind wir sehr viel verwundbarer, weil wir u.a. von ihnen PRofitieren. Ich denke aber nicht, dass ein Ende der Zinsen kommt, denn wie man es dreht und wendet, auch islamisches Banking ist nicht gratis: Wer Geld leiht, will dafür auch eine Gegenleistung und wenn er dafür Orwell bemühen muss.
Grüsse
kosh
PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.