Charttechnisch ergibt sich immer noch ein erstaunliches Bild im EURUSD und USDCHF und auch anderen Pärchen. Es zeigt im mfr. Zeitrahmen immer noch eine Divergenz in den Indikatoren seit Ende Juli/Anfang August. Das heisst, angesichts dieser Diskrepanz hätte der EURUSD schon längstens massiv fallen müssen und zwar mind. bis 1.12-10. Die alles entscheidende Frage ist, ob diese Divergenz noch wirksam wird oder nicht. Wenn sie wirsam würde, könnte es massiv nach unten drehen und brutal fallen. Das wäre meine Präferenz.
Wenn nicht, dann dürfte es mit dem Geknorze weiter gehen, obwohl das kaum Sinn ergäbe, denn es schreit schon nach Monaten nach einer kräftigen Korrektur.
Nun, evtl. könnte heute die FED der Auslöser für die eine wie auch andere Richtung sein. Aber wie ich im vorherigen Posting schon angedeutet habe, gibt es nicht mehr viele Möglichkeiten, da die FED das Pulver schon grösstenteils verschossen hat und sie den bisherigen Pfad kaum weiter gehen dürfte, insbesondere wenn Trump nicht mehr Präsi sein würde.
Wenn man das Ganze von einer grossen Flughöhe betrachtet, dann müsste der Dollar eher anziehen als weiter fallen. Schaut man sich was im Euroraum los ist (grauselig), Patt-Situation im US-Parlament (Kongress/Senat) --> Blockkade von Stimuluspakete, was den Aktienmärkten nicht gefallen wird u.v.m., dann kann ich mir nicht vorstellen, dass der Euro noch weiter steigen kann und wird.
Für die SNB ist es ein Disaster, denn die Flucht in den Franken hört einfach nicht auf. Es ist fast eine ähnlich Situation wie kurz vor der Einführung des Mindestkurses, als alles in den Franken flüchtete. Wir haben eine ähnlich Situation, aber die SNB versucht die Flucht zu bremsen, schafft es aber kaum. Nur ein Wunder kann die Schweiz noch retten, denn Viele wollen nicht sehen, dass die gute Zeiten für die Schweiz vorbei sind. Der ultrastarke Franken beschleunigt das Ganze einfach nur. Wollte die Schweiz wenigstens eine Chance haben, dann müsste der Franken mindestens 20 % tiefer zum Dollar und Euro sein. Die SNB hätte die entsprechende Instrumente dafür, aber sie steht nicht für die Schweiz und das Schweizer Volk ein, sonst hätte sie diese längstens angewendet.
Nebst dem alles, kommen auf die Schweiz sehr schwere Zeiten zu, denn die blühenden Landschaften sind schon lange am verdorren, ab und zu ein Regenguss täuscht darüber hinweg und rettet gar nichts, es verzögert nur alles. Die Schuldenlast wird enorm, denn Covid19 hat gezeigt, dass es nicht soweit her ist, wenn man kaum mehr helfen kann, ohne später massive Steuererhöhungen einzufordern. Womit diese wiederum bezahlt werden sollen, wenn die Wirtschaft sowieso am darben ist, bleibt schleierhaft. Der Tourismus ist tot und er wird auch nie mehr derselbe sein danach. Der ultrastarke Franken wird die Menschen im Ausland erst recht davon abhalten, das Geld sitzt dann nicht mehr so locker. Was bleibt dann noch übrig? Die Binnenwirtschaft? Nun, diese wird kaum das ausgleichen, was der Export und der Tourismus einbringen. Viele Unternehmen in den nächsten Wochen und Monaten Insolvenz anmelden müssen, wenn sie keine Hilfen bekommen, die wiederum den Staatssäckel belasten usw. Es ist ein Teufelskreis, aus dem man kaum mehr rauskommt.
Alles egal, spannend wird's auf jeden Fall und zukünftige Historiker werden diese Zeit besonders lieben. So viel Stoff zum Studieren.