ich sehe es auch wie Premium.
Ich doch auch, aber:
mitterweile investieren auch alte Hasen die Crypto lange als Witz abgetan haben.
Sicher, die Tulpenblase wurde auch von alten Hasen aufgepumpt, jeder wollte Tulpen haben, bis es zuviel davon gab.
kann halt nicht wie die Zentralbanken ohen Ende gedruckt werden
Das stimmt nur für jene Coins, die per Definitionem limitiert werden und deren Definition nicht geändert wird - der Streit innerhalb Bitcoin und die Abspaltung von Bitcoin Cash spricht Bände.
Ich überlegte bei USD 100.- erstmals, mir ein paar Bitcoin zuzulegen, hab's aber gelassen. Posthum betrachtet und aus "Investorensicht" ein Fehler und noch immer bezeichne ich Bitcoin nicht als Witz, aber man kann einen Bitcoin nicht wie einen Ferrari vor die Garage stellen oder wie einen Picasso an die Wand hängen, ergo müssen Coins früher oder später eine andere Funktion erfüllen als die eines Fan-Gadgets, mit dem man nicht protzen kann.
@premium hat darauf hingewiesen, dass die Zahlungsfunktion irgendwann kommen muss und solange das nicht der Fall ist, sind Coins, egal ob limitiert oder nicht, schlicht und einfach Luftgeld, weil ihnen keine echten Werte gegenüber stehen. Aus diesem Grund werden Coins auch in ZB-Geld gemessen und gehandelt. Sobald aber die Zahlungsfunktion erfüllt ist, werden Coins an realen Werten gemessen und diese Werte müssten weitere exorbitante Steigerungen dämpfen. Steigt andererseits der Wert der Coins trotzdem munter weiter, gibt es keinen Grund, sie als Zahlungsmittel zu verwenden. Ich nenne das hier mal das
Bitcoin-Dilemma.
... was bestimmt ein wert einer anlage oder auch von fiat? der wert wird dadurch bestimmt, wie die menschen dran glauben. wenn keiner mehr dran glaubt, dass er für CHF franken ein brot kaufen kann, ist der wert null.
Du bringst das Bitcoin-Dilemma exakt auf den Punkt: ZB-Geld gegen einen realen Wert (Brot). Wenn aber alle dran glauben, dass der Bitcoin morgen 2 Brote wert ist, wird heute keiner 1 Brot damit kaufen (wenn er nicht muss) und es findet keine Bitcoin-Zahlung statt. Das hat also nichts mit fehlendem Vertrauen zu tun, sondern im Gegenteil mit einem Zuviel davon. Wer heute in Bitcoin investiert, vertraut darauf, dass die Bubble morgen nicht platzt. Das ist das Dilemma einer Währung, die keine Währungsfunktion erfüllt, weil die Eigentümer nicht damit zahlen. Am fehlenden Glauben / Vertrauen liegt's also nicht.
Dass man trotzdem vöriges Geld "invstieren" kann, versteht sich anhand der Bubble von selbst, aber wenn die erstmal platzt, bevor man mit echten Werten vergleichen kann statt mit dem Notbehelf Fiat-Money, dann ist im Gegensatz zu echten Werten der Boden = Null. Ich vermute aber, dass der reale Boden in etwa dort zu liegen kommt, wo echte Zahlungen in Coins erfolgen. Die erste Zahlung war angeblich die Bestellung einer Pizza bei einem Pizzaservice um zu zeigen, dass es funktioniert. Dem leuchtenden Beispiel sind die Anleger bisher aber kaum gefolgt indem sie Cryptos horten wie andere Gold.
... die blockchain technologie selber wird unser leben verändern und grossen einfluss in unserem leben kriegen, ich glaube auch dies ist inzwischen klar geworden.
Das ist mir schon lange klar, aber Coins sind nur die erste Anwendung überhaupt. Im Grunde kann man es so fassen: Die Blockchain wird das Vertragswesen grundsätzlich ändern, denn jeder Vertrag, der sich in der Blockchain ablegen lässt, ist davon betroffen - Stichwort Smart Contracts.
Auf den Punkt gebracht: Jeder Coin ist nichts weiter als ein Vertrag, genauso wie eine ZB-Geldeinheit, nur sehr viel vertrauenswürdiger wenn man die Blockchain sauber aufsetzt.
Das Verbrechen hat das in allen Konsequenzen am schnellsten begriffen, weil dank Bitcoin das wacklige Vertrauen zwischen Verbrechern auf die untadelige Blockchain übergegangen ist. Jede Zahlung ist über jeden Zweifel erhaben, dass es sich um Falschgeld handeln könnte.
Das ist unzweifelhaft der grösste Vorteil der Blockchain, dass das Vertrauen erstmals in der Geschichte der Menschheit nicht mehr zwischen Menschen hergestellt werden muss, weil eine Technologie das Problem sehr viel besser löst, mit quasi 100%iger Sicherheit.
Angesichts der anlaufenden Inflation kann man den Bitcoin als Gold 2.0 betrachten, aber die physische Eigenschaft der Unzerstörbarkeit wird er trotzdem nie erreichen. Abgesehen davon reicht es, die Zugangsdaten zu seinen Bitcoin zu verlieren und weg sind sie. Dass der Bitcoin nicht zu knacken ist, liegt m.M.n. vorderhand daran, dass Quantencomputer noch in den Kinderschuhen stecken, wobei erste Spezialprobleme von frühen Prototypen bereits gelöst wurden, rasend schnell! Ob ein orchestrierter Quantenangriff auf sämtliche oder eine ausreichende Anzahl Server einer Kryptowährung durchbrechen kann, wird sich an dem Tag zeigen, an dem es zum ersten Mal passiert. Gestohlenes Gold 1.0 kann man suchen und wieder finden, Gold 2.0 ist einfach nur futsch.
Grüsse
kosh
PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.