Und wieder könnte ein Shutdown in den USA bevorstehen, wenn die Häuser sich nicht bis zum nächsten Sonntag, 1. Oktober, auf ein Haushaltsbudget einigen können. So oder so werden die Ausgaben steigen und die Verschuldung kontinuierlich zunehmen. Sie ist angesichts der Gemengelage eh schon längstens untragbar geworden, aber das spielt sowieso keine Rolle. In der Geschichte des ungedecktes Geldes war es immer so, dass es früher oder später Hopps geht. Ausser Gold gibt es keine Währung, die überlebt hat.
Zum Dollar gibt's nur zu sagen, dass er aktuell einen Lauf zu haben scheint und unaufhörlich steigt. Mit dieser Woche wäre er dann 11 Wochen am Stück per Saldo gestiegen sein, wenn jetzt nicht mal eine Korrektur erfolgt. Charttechnisch ist er schon längstens überkauft, eine Korrektur ist längstens ultraüberfällig. Schon vorletzte Woche hätte er korrigieren müssen, erst recht letzte Woche, aber er tat es nicht. Und jetzt steigt er einfach weiter. Aus Erfahrung weiss ich, dass solche Bewegungen brandgefährlich sind, denn sie enden meistens abrupt. Keiner kann sagen wann, aber wenn sie enden, dann wird's heftig, je länger um so brutaler. Der aktuelle Anstieg seit bald 11 Wochen zeigt schon starke Tendenzen einer Übertreibung an, die zu einer heftigen Gegenbewegung führen sollte. Man kann darüber diskutieren, wie gerechtfertigt dieser Anstieg eigentlich wäre, oder ob eine Gegenbewegung jetzt doch Sinn ergäbe. Ich habe keine Ahnung, aber angesichts der Daten der letzten Monaten, ist es ein zweischneidiges Schwert. Auf den ersten Blick waren die US-Daten ziemlich gut, aber die Auswirkungen der Zinsanhebungen sind noch gar nicht erfolgt und unter der Oberfläche sieht's dann auch nicht wirklich rosig aus. Die Märkte haben dies bisher allesamt locker weggesteckt. So etwas habe ich noch nie gesehen und es passt einfach nicht zusammen. Als vor über 15 Jahren die Zinsen das letzte Mal so hoch waren, war auch die fundamentale Situation komplett anders. Sie war im Vergleich zur aktuellen Lage absolut gesund, die Verschuldung war ein Klacks und die Gemengelage per se besser usw.
Gut, die Eurzone ist seither sicher schlechter geworden, was den Euro-Absturz erklärt. Die Probleme in Europa scheinen gravierender zu sein als in den USA. Dennoch scheint mir der aktuelle Bullenlauf des Dollars sehr suspekt, denn er korreliert absolut nicht mehr zum Rest. Gold bleibt über $ 1900, wo es hätte angesichts der Dollarstärke längstens auf unter $ 1500 fallen müssen. Mir soll's recht sein.

Oder dass die Aktienmärkte immer noch näher bei den Allzeithoch stehen als sonstwo. Die Inflation ist derart hartnäckig, dass jetzt entweder damit gelebt wird für eine lange Zeit, oder man bekämpft sie rigoros, mit allen daraus folgenden Konsequenzen. Eins ist sicher, es kann nicht alles zusammen gleichzeitig steigen, wie wir es gerade sehen. Dollar, Gold, Aktienmärkte, Anleihen usw. Das ergibt absolut keinen Sinn und es zeigt, dass etwas gewaltig kaputt ist. Es stellt sich nur die Frage, was zuerst einbrechen wird, die Aktienmärkte, das Gold, die Anleihen oder der Dollar. Auf jeden Fall kann es so nicht weiter gehen.