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Nun, es scheint so, dass der Dollar gewinnt, da die Aktienmärkte und die EMs langsam auch runter kommen und sollten sie an Fahrt zunehmen, könnten sie crashen. Gleichzeitig schwächelt die Wirschaft immer mehr, was zu einem Zusammenbruch führen könnte. Den Notenbanken scheint das alles egal zu sein, da sie nur noch besessen von der Inflationbekämpfung sind, die aber kaum mehr auf das gewünschte Niveau gebracht werden kann. Die Belastungen für die Haushalte waren noch nie so hoch wie heute. Die FED hat m.M.n. ihr Zinszielband erreicht und sie sollte kein Oel mehr ins Feuer giessen, da Wirkung der Zinsanhebungen sich erst noch entfalten muss. Vermutlich hat sie deshalb die Zinsen vor drei Wochen nicht mehr erhöht. Aber der Dollar ist seither einfach weiter gestiegen, obwohl seither kaum etwas für einen weiteren Anstieg gesprochen hat. Deshalb glaube ich, muss der Dollar bis auf den Stand von vor drei Wochen wieder fallen, bevor eine weitere Entscheidung gefällt werden kann. Für die Amis, die den Export stärken wollten, ist die Stärke des Dollar kein gutes Zeichen, andererseits würden die Importe "billiger", wenn wir in einer normalen Welt leben würden. Aber da die Preise überall massiv gestiegen sind, ist der kleine Vorteil der Dollarstärke längstens verpufft.

Die Charttechnik funktioniert auch nicht, wie man wieder einmal sehen kann. Es spielt nur die Psychologie, momentan sind alle geil auf den Dollar, obwohl er mir aktuell zu den meisten Währungen überteuert erscheint. 11 Wochen Anstieg ohne eine einzige Gegenreaktion ist absolut brandgefährlich und dürfte zu einer massiven Gegenbewegung führen, wenn es los geht. Denn alle sind nur noch auf einer Seite, was in der Geschichte immer zu einer heftigen Gegenreaktion geführt hat, wenn es dreht.

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Gemäss der S&P Rating Agentur beträgt die aktuell 120 % des BIPs! Die USA seien jetzt schwächer als im Jahre 2011, wo sie (S&P) damals abgestuft haben. Schon krass, wenn man bedenkt, dass die zusammengenommen nur gerade mal knapp über 91 % liegt. Nur Griechenland und Italien sind noch wesentlich höher verschuldet, aber sie sind von ihrer Höchstverschuldung in den Krisenjahren markant zurück gekommen.

Als noch vor der Pandemie die Eurozone höher verschuldet war als die USA, war ein schwächerer Euro allemal gerechtfertigt gewesen. Jetzt haben sich die Umstände komplett geändert. Dennoch glauben die Märkte, dass der Dollar höher steigen soll, weil die Wirtschaftskraft der USA immer noch als stärker angesehen wird als der Rest der Welt. Ich glaube, in der Zwischenzeit hat sich das auch geändert. Die Kraft des Hegemons hat in den letzten 20 Jahren markant nachgelassen und es ist nicht mehr so einfach, die Welt zu beherrschen. Die BRICS-Staaten sind im Vormarsch und nehmen immer mehr Einfluss auf das Weltgeschehen. Die Militärmacht USA hat nicht mehr die uneingeschränkte Vormachtstellung wie nach dem 2. Weltkrieg. Sie haben nicht mehr dieselbe Kraft, um die Wirtschaftseinflüsse zu Gunsten der USA herzustellen, wie man vielerorts in der Welt beobachten kann. Man sieht's am Stellvertreterkrieg in der Ukraine, dass sie kaum mehr was bewerkstelligen können, egal was sie probieren. Selbst bei den Waffenlieferungen zögern sie, weil sie wissen, dass am Ende kaum etwas zu holen ist. Was gewännen sie? Egal welche Konflikte noch kommen werden, wie z.B. China vs. Taiwan usw., die Amis können sich das wirtschaftlich gar nicht mehr leisten, um hier wirklich einzugreifen. Die Kosten wären astronomisch und absolut nicht mehr tragbar, was sie mit der aktuellen Verschuldung eigentlich jetzt schon nicht mehr sind.
Am Wochenende gibt's höchstwahrscheinlich einen Shutdown, da sich die Häuser über das Budget nicht einigen können. Aber auch wenn sie sich noch einigen, heisst das nur, dass die Verschuldung dennoch weiter steigen wird. Es geht nur darum, wo die Einschnitte erfolgen sollen, um anderswo mehr ausgeben zu können. Letztendlich ist es egal, es wird am Ende immer mehr ausgegeben.

Einen solchen Dollar-Anstieg, wie in den letzten 11 Wochen, ohne einen einzigen Rücksetzer auf Wochenbasis habe ich noch nie erlebt. Klar, es gab schon stärkere Schübe auf Wochenschlusskurs, aber dann gab es auch immer wieder starke Korrekturen. Auf jeden Fall erscheint mir das absolut kein gesunder Anstieg zu sein. Wenn es einer wäre, hätte es zwischendurch zumindest einmal korrigiert und Zwischenböden gebildet, um die Stärke festzustellen. Solche Anstiege sind Hypes, die dann schnell wieder zusammenbrechen werden, besonders dann, wenn die Grundlagen dafür nicht oder kaum vorhanden sind. Hier haben nur die Zinsanhebungen gespielt, aber nur einseitig. Man hat nur auf die FED geschaut, obwohl die EZB ebenfalls die Zinsen auf Rekordhoch geschraubt hat. Die Zinsdifferenz von 1 % macht den Braten auch nicht mehr feiss. Letzes Jahr war sie noch fast bei 2 % und bei den aktuellen Ständen spielt sie sowieso kaum noch eine Rolle.

Ich habe keine Ahnung, wie das ausgehen wird, aber wenn ich mir die US-Daten der letzten Wochen und Monaten anschaue, halte ich den Dollar zum Euro aktuell für extrem überbewertet. Ja, die Eurozone ist sicher auch nicht besser, dennoch ist der EURUSD Kurs viel zu tief angesichts der Gemengelage. Und wenn der Dollaranstieg ein Ende finden sollte, dürfte es schlagartig drehen und massiv fallen. Es sind mit heute nur noch zwei Handelstage bis zum US-Shutdown am Wochenende, was der Auslöser für eine massiven Dollarsturz sein könnte. Dabei reden wir nicht von lächerlichen zwei, drei Cents, ich rede dann von sechs bis 10 Cents, heisst ein EURUSD Kurs von 1.12-15 könnte schnell gemacht werden. Die Frage ist, ob die Märkte jetzt einfach abwarten, oder es jetzt schon vorwegnehmen werden, zumindest ein bisschen davon.

[kosh]

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Die Amis konnten den Shutdown noch in letzter Sekunde abwenden, in dem sie gestern ein Überbrückungsgesetz für 45 Tage verabschiedet haben. Toll, in 45 Tagen stehen sie wieder am selben Punkt wie gestern und die Farce geht bis dahin weiter. Letztendlich ist's egal, wie hoch die Schuldendecke angehoben wird, die Verschuldung steigt sowieso unaufhörlich weiter und mit den horrenden Zinsen, ist der Schuldendienst enorm. Wenn sie so weiter machen, werden die Zinszahlungen in ein paar Jahren allein ein Drittel des BIPs ausmachen. Aber egal, es ist, wie es ist und die Märkte spielen ihr Spielchen weiter.

Der Dollar (DXY) hat aktuell ein neues Hoch gemacht, obwohl es dafür fast keine Gründe mehr gibt. Es bleibt ein schaler Beigeschmack, weil er jetzt extrem überkauft ist. Abgesehen davon wäre der Dollar diese Woche bereits die 12. in Folge im Plus, wenn er Ende Woche auf dem aktuellen Stand schliessen würde. So etwas hat es wohl noch nie gegeben!

Gold ist auf unter $ 1830 gefallen und das Silber unter $ 21.20, es gibt absolut kein Halten mehr! Wenn ich es positiv sehen wollte, würde ich in der Zone $ 1810-1830 und $ 20.60-20.80 einen vorläufigen Boden verorten. Aber positiv würde ich die EMs erst wieder sehen, wenn Gold über $ 1960 und Silber über $ 26 stiegen.

Der EURUSD hat in den letzte drei Handelstagen bei 1.0490 gehalten, aktuell handelt er um 1.05 rum. Könnte das ein Boden sein? Vielleicht, aber wenn er das wäre und er drehte wieder nach oben, dann müsste es einmal kräftig steigen. Dabei rede ich nicht von lächerlichen zwei, drei Cents, es müssten dann mindestens vier Cents sein, denn das Gummiband ist extremst gedehnt und der Druck einseitig extrem hoch.

Powell hat vor ein paar Stunden geredet und auf einmal den Fokus auf eine gesunde Wirtschaft gelegt. Komisch, auf einmal spricht er nicht mehr von Inflation und höheren Zinsen, als ob ihm jemand eingeflösst hat, dass es nun genug sei mit den Zinserhöhungen und er die Wirtschaft nicht abwürgen sollte. Aber genau das wird er mit letzten Zinserhöhungen erreichen, weil sie sich erst noch auswirken werden.
Ich bin jetzt felsenfest überzeugt, dass es keine weiteren Zinsanhebungen mehr geben wird, im Gegenteil, ich glaube, jetzt wird die FED den Fokus definitiv auf die Wirtschaft legen und die Märkte wieder auf Zinssenkungen vorbereiten. Denn die USA können sich keinen Aktiensturz mehr leisten, wenn man bedenkt, wie viel davon abhängt, damit es den Amis besser geht. Und das geht nur, wenn wieder "billigeres" Geld in die Märkte fliesst, was nur funktioniert, wenn die Zinsen wieder gesenkt würden und der Dollar von seinen Hochständen kräftig zurückkäme.

Sobald die Märkte auch diese Überzeugen erlangen, dürfte es drehen und dann aber kräftig. Wann? Keine Ahnung, morgen, nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr, wer weiss das schon. Ich weiss nur eins, wenn's dreht, dann dürfte es kräftig vonstatten gehen.

Meinen Long im EURUSD werde ich halten.