Es ist zum Haarölseichen, da fällt der Dollar (DXY) von Montag Morgen bis gestern Dienstag Morgen auf 105.36 und ist bis am frühen Abend wieder auf 106.32 gestiegen, wofür er nur halb so lange brauchte wie zu fallen. Nach unten hat er sich bisher sehr gemächlich bewegt, weshalb es immer noch ein Geknorze und frustrierend ist.
Die US PMI-Zahlen kurz vor vier Uhr kamen besser als erwartet, aber kaum verändert zum Vormonat. Aber irgendwas stimmt nicht, wenn man den Bericht liest, wo steht:
"Trotz der höheren Ölpreise ging die Inflation der Produktionskosten der Unternehmen deutlich zurück und erreichte den niedrigsten Stand seit Oktober 2020, und die durchschnittlichen Verkaufspreise für Waren und Dienstleistungen verzeichneten den geringsten monatlichen Anstieg seit Juni 2020."
Das heisst, dass es kaum mehr Preissteigerungen gibt, was auch kein Wunder ist, denn die Preise sind logischerweise bereits so hoch gestiegen, dass sie kaum noch höher steigen können, ohne eine massive Wirtschaftskrise zu verursachen. Das bedeutet aber auch, dass die FED die Zinsen kaum mehr anheben kann und auch nicht mehr wird, was sie schon mehr als deutlich angedeutet hat.
Der Aktienmarkt scheint das gestern auch so gesehen zu haben, weshalb sie im Plus schlossen. Aber ob sie heute und in den nächsten Tagen weiter steigen werden, bleibt abzuwarten. Jedoch spielt der Dollar noch nicht mit, d.h. er hätte eigentlich fallen müssen, zumindest hätte er nicht wieder so hoch steigen dürfen. Die Renditen der US-Bonds sind zwar auch vom gestrigen Tief mit 4.8 % zwischenzeitlich wieder gestiegen, aber bewegen sich aktuell wieder nahe am gestrigen Tief um 4.82 % rum.
Anscheinend wurden die Abschläge am Montag im Dollar mit einem einer einflussreichen Grösse im Bondmarkt ausgelöst, die noch bis gestern Morgen fortgeführt wurden. Bill Ackman vom Hedge Fund Pershing Square Capital Management postete auf X, dass sie ihre Shorts im Bondmarkt geschlossen hätten. Unmittelbar danach sind die Anleihen gestiegen, bzw. die Renditen gefallen, was auch den Dollar richtigerweise belastet hat.
Die Rendite der 10j US-Anleihen ist am Montag erstmals seit 2007 über 5 % auf 5.02 % gestiegen, danach setzten aber sofort Anleihekäufe ein und die Rendite fiel bis gestern Morgen auf 4.80 %. Die Rendite ist dann wieder auf 4.89 gestiegen, weniger als die Hälfte vom Abschlag, und aktuell handelt sie bei .
Deshalb geht der aktuelle Dollaranstieg wieder einmal nicht auf, wenn die Aktienmärkte steigen, die Rendite nicht mal die Hälfte des Rückgangs gestiegen ist und jetzt nahe beim Wochentief handelt. Der Anstieg des Dollars stimmt einfach nicht mit dem Rest überein! Die Diskrepanz wird dadurch auch immer verreckter, was auch immer mehr auf eine kommende Mega-Bewegung hindeutet.
Der EURUSD hat gestern den 50er Schnitt bei 1.0680 kurz überwunden mit Tageshoch von 1.0694. Nachdem er am Freitag erstmals überm Abwärtstrend seit Juli geschlossen hat und er diesen am Montag zuerst nochmals versucht hat anzupeilen, aber nicht mehr berühren konnte, stieg er von 1.0571 auf 1.0678 und schloss bei 1.0669.
Gestern ist er dann unter 1.06 auf 1.0583 gefallen, was sogar unterm Wochenendschluss ist. Es ist einfach zum Ko..en, denn, was mich einfach immer wieder stört, ist, dass er jedesmal, wenn er steigt, es zwischendurch fällt, aber wenn er fällt, er zwischendurch fast nie steigt, einfach keine Gegenreaktion zeigt. Deshalb fällt er immer stärker als er steigt, was aber die Diskrepanz nur immer weiter erhöht.
Als er den 50er erreicht hat, war zu erwarten, dass er diesen nicht auf Anhieb nachhaltig nehmen würde. Aber dass er gleich ohne Gegenreaktion und ohne Übereinstimmung mit dem Rest alles und mehr wieder verlieren würde, was er von Montag bis Dienstag Morgen gestiegen ist, hätte ich nicht erwartet.
Also, entweder müssen die Aktienmärkte und die Bonds jetzt auch alles wieder verlieren, oder der Dollar muss alles wieder verlieren, was er gestern gestiegen ist.
PS: Wenn der EURUSD wieder über 1.0630 steigt, werde ich long gehen. Shorten werde ich aus den erläuterten Gründen nicht.
